AugsburgQueere Studenten fordern Gloryhole an Uni
An der Uni in Augsburg gibt es Aufregung über einen kontroversen Antrag von Studenten: Sie fordern die Installation von sogenannten Gloryholes – Löchern in der Wand für anonymen Sex.
Darum gehts
Aufregung an der Universität in Augsburg.
Queere Studenten wollen sogenannte Gloryholes an ihrer Uni.
Es gibt bereits Gegenwind für diese etwas andere Idee.
Es gibt an der Universität Augsburg Aufregung über einen kontroversen Antrag: Während der Konventssitzung vom Mittwoch fordern Studentinnen und Studenten die Installation von sogenannten Gloryholes – das sind Öffnungen in Wänden für anonyme sexuelle Begegnungen.
Gegenüber der «Bild»-Zeitung sagt ein Mitarbeiter der Uni Augsburg: «Die Antragsteller sind so woke, die meinen das nicht als Scherz.» Die Initiative wurde von mehreren Studenten eingebracht, die im «Queer-Referat» der Universität aktiv sind und sich für die Belange von schwulen und lesbischen Studentinnen und Studenten engagieren.
Reinigen soll das Ganze das Gebäudemanagement
Im Antrag, der der deutschen Zeitung vorliegt, heisst es wörtlich: «Drei Gloryholes sollen im Hörsaalzentrum gegenüber dem Eingang, wo momentan die Informationstafeln vorzufinden sind, gebaut werden.» Die Studenten haben bereits einen Plan für die Reinigung ausgearbeitet: Das Gebäudemanagement wird die Verantwortung übernehmen.
Die queeren Menschen haben aber noch weitere Forderungen: «Zusätzlich sollen die Gloryholes schall- und blickdicht sein. Die Gloryholes sollen so barrierearm wie möglich gestaltet werden – die Höhe soll adjustierbar sein, es soll Wandgriffe geben, an denen sich festgehalten werden kann.» Auch «Kondome, Lecktücher, Gleitmittel und Desinfektionsmittel und -tücher» sollten bereitgestellt werden, heisst es im Antrag.
Bereits Gegenwind für Idee
Die Studentinnen und Studenten reagieren mit ihrem Antrag auf eine hohe Nachfrage, wie sie selbst mitteilen. Auf einer «Wünschewand» seien die Löcher am häufigsten gefordert worden. «Das Erbauen der Gloryholes erlaubt es der Universität, sich als heteronormativitätskritischen Raum zu verstehen zu geben, da Kink als nicht heteronormative Praxis zu verstehen ist», urteilt das «Queer-Referat» weiter.
Doch was soll das bedeuten? Das englische Wort «Kink» wird im Allgemeinen verwendet, um «abweichende sexuelle Vorlieben und Fantasien» zu beschreiben. Da solche Vorlieben nicht ausschliesslich von heterosexuellen Studierenden ausgelebt werden, argumentieren die Befürworter, dass die Einrichtung von Gloryholes auf dem Campus irgendwie zur «Diversifizierung» beitragen könnte, indem «Kink» auch an der Universität akzeptiert und ausgelebt werden könnte.
Der «Ring Christlich-Demokratischer-Studenten Augsburg e.V.» (RCDS Augsburg) hat in einer Rundmail an Studenten und die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, bereits seine ablehnende Haltung gegenüber dem Antrag zum Ausdruck gebracht. Der RCDS Augsburg erklärte: «Bezugnehmend auf die öffentliche E-Mail des Studentischen Konvents beziehen wir als freiheitlich-demokratische Liste Stellung und lehnen die Errichtung von Gloryholes an der Universität Augsburg entschieden ab.» Solche Löcher seien «höchst skandalös und inakzeptabel», so der Verein weiter.