Golanhöhen: Israelische Armee bietet Touren in Pufferzone an

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SyrienIsraelische Armee macht Touri-Touren in besetzten Gebieten

In kugelsicheren Bussen werden die Besucher für kurze Wanderungen an Orte gebracht, die die israelische Armee nach dem Sturz des Assad-Regimes unter seine Kontrolle gebracht hat. Die Tickets waren innert Kürze ausverkauft.

Israelis können sich ab Sonntag Tickets für Touri-Ausflüge in Gebiete kaufen, in denen vor kurzem noch erbittert gekämpft wurde.
Ein Ziel ist die Pufferzone in den seit 1967 besetzten Golan-Höhen, die Israel unter seine Kontrolle gebracht hat. Im Bild der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu bei einem Besuch Ende 2024.
Die Teilnehmer der zweimal täglich stattfindenden Touren tragen die Verantwortung selbst. Im Bild ein Beobachtungsposten der IDF im Gebiet.
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Israelis können sich ab Sonntag Tickets für Touri-Ausflüge in Gebiete kaufen, in denen vor kurzem noch erbittert gekämpft wurde.

IMAGO/Middle East Images

Darum gehts

  • Die israelische Armee bietet Touren in den besetzten Golan-Höhen an.

  • Besucher reisen in kugelsicheren Bussen zu historischen Kampfplätzen.

  • Die von Israel kontrollierte Pufferzone gilt international als syrisches Territorium.

Dort wandern und schwimmen, wo vor Kurzem noch gekämpft und getötet wurde: Mit diesem Angebot hat die israelische Armee offenbar einen Nerv getroffen. Wie der Guardian mit Berufung auf lokale Medien berichtet, bietet die 210. Division der IDF gemeinsam mit anderen Organisationen neu Wandertouren in besetzten Gebieten in Syrien an.

Das gibt es auf den Touren zu sehen

Ab Sonntag werden interessierte Touristen zweimal täglich mit gepanzerten Bussen, eskortiert vom Militär, in die unter israelischer Kontrolle stehenden Gebiete gebracht. Dort können die Gäste die syrische Seite des Berg Hermon besteigen, die Schebaa-Farmen besuchen oder im Tal des Ruqqad-Flusses schwimmen gehen. Im Gebiet finden sich auch die Überreste der Hejaz-Eisenbahnstrecke, die früher Istanbul und die im Gazastreifen gelegene Hafenstadt Haifa verband.

Diese Gebiete waren lange Zeit Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen israelischen Truppen und Mitgliedern der Terrorgruppe Hisbollah. Während die Golan-Höhen schon seit 1967 von Israel besetzt werden, sind die Truppen der IDF nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad auch in die nahegelegene Pufferzone vorgedrungen und haben diese unter ihre Kontrolle gebracht.

Pufferzone laut Israel heimischer Boden

Mit den Ausflügen sollen laut der israelischen Armee die «Geschichte der Schlachten während des Krieges» erzählt und «das Erbe und den Tourismus» in der Region wiederhergestellt werden. Obwohl die Pufferzone in den Golanhöhen international als syrischer Territorium anerkannt sind, heisst es seitens der Armee, dass die Touren «innerhalb von Israel» durchgeführt würden. Die Verantwortung wird von den Teilnehmern selbst getragen.

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