Nexus OneGoogle Smartphone noch nicht für die Schweiz
Anfangs Januar wurde in Mountain View, Kalifornien, das erste reine Google-Smartphone der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Das Fazit fällt durchzogen aus.
Selten war im Vorfeld einer Pressekonferenz schon dermassen viel bekannt wie bei der von Google. Nun steht endgültig fest, dass Google mit dem «Nexus One» den Schritt von reinen Software- hin zum Hardwarehersteller vollzogen hat. Damit haben sich die Gerüchte bewahrheitet, über die 20 Minuten Online in den letzten Wochen berichtet hatte. Beim Nexus One handelt es sich genauer betrachtet nicht um ein reines Google-Handy. Da der Suchmaschinenriese keine Erfahrung im Hardware-Geschäft hat, arbeitet er mit dem taiwanesischen Smartphone-Hersteller HTC zusammen.
Android 2.1 und Spracherkennung
Mittlerweile gibt es 20 Handys, auf denen Googles Betriebssystem Android läuft. 59 Provider in insgesamt 48 Ländern konnte Google für sich gewinnen. 2009 hat Google eigenen Angaben zufolge eine Verfünffachung des Suchvolumens über mobile Geräte festgestellt. Laut Erick Tseng, Senior Product Manager beim Android Team, verfügt das Nexus One über einen 9,4 Zentimeter grossen Touchscreen-Bildschirm. Im Innern arbeitet, wie im Vorfeld schon bekannt wurde, ein 1GHz Snapdragon Prozessor. Damit ist es schneller als die meisten Konkurrenten.
Nexus One läuft mit Android 2.1. Mit Hilfe einer Spracherkennung können Texte für SMS oder E-Mails diktiert werden. Damit lässt sich zusätzlich, auch ohne nur einen Finger krumm zu machen, durch Google Earth navigieren. UMTS, GPS, Bluetooth, WLAN, 5-MP-Autofokus-Kamera und ein LED-Flash sind auch mit an Bord. Eine neuartige Wetteranwendung nutzt das GPS-Signal, um den Wetterbericht für den jeweiligen Standort anzuzeigen. Um störende Fingerabdrücke zu vermeiden, ist die Rückseite mit Teflon beschichtet.
$$VIDEO$$(Quelle: YouTube)
Preise und Verfügbarkeit
In den USA wird das Nexus One ab sofort im eigenen Onlineshop über Google oder den Provider T-Mobile für 179 US-Dollar angeboten. Es kann auch ohne Vertrag für 529 US-Dollar erworben werden. Offenbar werden Vodafone und Verizon das Handy in Kürze auch mit ins Angebot aufnehmen. In Grossbritannien, Singapur und Honkong kommt das Nexus One auch auf den Markt. Wann es den Sprung in die Schweiz schaffen wird, wurde bislang noch nicht kommuniziert.
Fazit
In den letzten Wochen wurden durch die zahlreichen Vorberichte die Erwartungen geschürt. Jetzt, nach der Pressekonferenz, wird allerdings klar, dass das Nexus One keine Revolution ist. Dafür ist es optisch zu stark an die schon bekannten Android-Handys von HTC angelehnt. Schwer nachvollziehbar ist auch die Tatsache, dass das Google-Handy kein Multitouch unterstützt. Das Einzoomen in Fotos oder auf Webseiten geht dadurch nicht gleich elegant vonstatten wie beim iPhone.
Das Upgrade auf Android 2.1 ist zwar toll, aber sicherlich kein Quantensprung. Sehr erfreulich sind allerdings die Preise. In der Schweiz kostet etwa ein iPhone 3GS mit 16 GB Speicher mit 999 Franken fast doppelt so viel wie das Nexus One zurzeit in den USA. Dadurch stehen die Chancen für Google gut, im hart umkämpften Smartphone-Markt weitere Kunden für sich zu gewinnen.