Grengiols VSGrösster Solarpark Europas in den Walliser Alpen geplant
In der Walliser Gemeinde Grengiols soll ein fünf Quadratkilometer grosser Solarkraftpark entstehen. Entworfen hat das Projekt der ehemalige SP-Präsident Peter Bodenmann.
Darum gehts
Auf dem Boden der Berggemeinde Grengiols soll demnächst das grösste Solarkraftwerk Europas entstehen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. An den Hängen des Saflischtals ist auf rund fünf Quadratkilometern ein Solarpark geplant, dessen Paneele auf einer Höhe von 2000 Metern zwei Terawattstunden Strom pro Jahr liefern sollen. Damit würde dort so viel Strom produziert wie vom aktuell grössten Wasserkraftwerk der Schweiz, der Grande Dixence. Wegen der Höhenlage und der Südausrichtung wäre der Wirkungsgrad der Solarzellen dort besonders hoch, heisst es im Bericht.
Das Projekt entworfen hat der frühere SP-Präsident Peter Bodenmann. Laut den Berechnungen des inzwischen 70-Jährigen kostet das Projekt abzüglich Fördergeldern etwa 750 Millionen Franken. Gebaut werden könnte bereits ab 2025. «Wir stecken mitten in einer technischen Revolution. Um den Strombedarf für Elektroautos und Wärmepumpen decken zu können, braucht es schnell grosse Solarkraftwerke. Ein Ausbau bestehender Dächer mit Fotovoltaik dauert viel zu lange», sagt Bodenmann zur Zeitung.
Widerstand vorprogrammiert
Armin Zeiter, Gemeindepräsident von Grengiols, zeigt sich begeistert von dem Projektentwurf: «Er ist sensationell und ein Steilpass für unser Dorf.» Mit dem Projekt würden Arbeitsplätze entstehen und Geld in die Gemeindekasse fliessen. Ausserdem müsse die Schweiz mehr in erneuerbaren Solarstrom investieren, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen, findet Zeiter. Im kommenden Juni will der Gemeinderat des 470-Seelen-Dorfes das Projekt der Bevölkerung vorstellen. Spricht sich eine Mehrheit dafür aus, werden weitere Schritte in die Wege geleitet.
Widerstand gegen den Solarpark ist indes schon vorprogrammiert, wie die Zeitung weiter schreibt. Die Stiftung Landschaftsschutz hält das Projekt «für reinen Gigantismus», wie Geschäftsführer Raimund Rodewald sagt: «Solche Projekte schaden dem Ruf der sauberen Sonnenenergie, und ich frage mich, ob sich das Wallis von einem naturbezogenen Tourismus nun ganz verabschieden will.»