Mord an eigener Familie: Teenager zu 49 Jahre Haft verurteilt

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GrossbritannienNicholas (19) muss mindestens 49 Jahre ins Gefängnis

Die Mordserie eines Teenagers an seiner Familie schockierte ganz Grossbritannien – auch ein Schulmassaker plante der damals 18-Jährige. Nun wurde er verurteilt.

Nicholas P. löschte im September 2023 fast seine ganze Familie aus.

Nicholas P. löschte im September 2023 fast seine ganze Familie aus.

AFP

Darum gehts

  • Ein 19-jähriger Teenager aus Grossbritannien wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

  • Nicholas P. tötete seine Mutter und Geschwister und plante ein Schulmassaker.

  • Die Richterin bezeichnete seine Taten als herzlos und brutal.

  • Eine Haftentlassung ist frühestens nach 49 Jahren möglich.

Für den Mord an seiner eigenen Familie hat ein britisches Gericht den 19-jährigen Teeanger Nicholas P. zu lebenslanger Haft verurteilt: Er erschoss seine Mutter und seine Geschwister und plante darüber hinaus ein Schulmassaker.

Der Angeklagte habe mit seinen Taten «berühmt» werden wollen, sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung am Mittwoch: «Sie wollten posthum als der berühmteste Schul-Amokläufer des 21. Jahrhunderts bekannt werden.» Und fügt hinzu: «Sie wollten eine Katastrophe über die Gemeinde Luton bringen. Ihre Pläne waren intelligent, berechnend und egoistisch.»

Sein Bruder Kyle, seine Mutter Julia und seine Schwester Giselle wurden von ihm kaltblütig ermordet.

Sein Bruder Kyle, seine Mutter Julia und seine Schwester Giselle wurden von ihm kaltblütig ermordet.

AFP

Neben der Höchststrafe ordnete die Richterin an, dass eine Haftentlassung frühestens nach 49 Jahren möglich ist. P. sass bei der Urteilsverkündung mit dem Kopf in den Händen da und wirkte die ganze Zeit emotionslos. Er weigerte sich, während der Inhaftierung aufzustehen, wie die «Daily Mail» schreibt.

Richterin wirft Täter Herzlosigkeit und Brutalität vor

Der Teenager hatte im September im Alter von 18 Jahren seine Mutter (48), seine 13-jährige Schwester und seinen 16-jährigen Bruder getötet. Er erschoss sie in der Wohnung der Familie in der Kleinstadt Luton nördlich von London mit einer Schrotflinte, seinem Bruder fügte er zudem mehr als Hundert Messerstiche zu. Der Lärm in der Wohnung schreckte die Nachbarn auf, welche die Polizei alarmierten.

«Worte wie herzlos und brutal reichen nicht aus, um den Schrecken der letzten Augenblicke der Menschen zu beschreiben, die Ihnen am nächsten stehen», sagte die Richterin zu ihm.

Sie fügte hinzu: «Sie sind in der Dunkelheit gegen Menschen vorgegangen, die in ihren eigenen vier Wänden geschlafen hatten. Einem 13-jährigen Kind wurde ins Gesicht geschossen, als es sich unter einem Tisch versteckte, einem 16-jährigen Kind wurde in die Brust geschossen, nachdem es mit einem oder mehreren Messern erstochen worden war … bevor ihm in den Kopf geschossen wurde.» Und weiter: «Jedes Opfer erlitt die Qual, den Tod anderer vorherzusehen oder sich dessen bewusst zu sein.»

Sie fuhr fort: «Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Sie das Gesetz nicht verstanden haben oder dass das Töten von Menschen moralisch falsch ist – es war Ihnen einfach egal.»

Schulmassaker konnte nur knapp verhindert werden

Damit verhinderten sie ein von dem Jungen geplantes Massaker an einer nahegelegenen Schule: Nach der Ermordung seiner Familie wollte der Täter in seine ehemalige Grundschule gehen, um dort Dutzende Schülerinnen und Schüler im Alter von vier und fünf Jahren sowie zwei Lehrer und anschliessend sich selbst zu töten. Bei seiner Festnahme verriet der Jugendliche den Polizisten seinen Plan, in der Wohnung wurden zudem Pläne von Klassenräumen mit der Aufschrift «Alle töten» gefunden.

Mit Material von AFP

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