Viola Amherd schiesst scharf gegen Patrouille Suisse

Publiziert

Grounding-Streit«Veraltet» – Viola Amherd schiesst scharf gegen Patrouille Suisse

Die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse soll spätestens 2027 eingestampft werden. Politiker aus SVP, FDP und Mitte versuchen mit einer neuen Motion, das Jet-Team zu erhalten. Doch Verteidigungsministerin Viola Amherd will die Tiger-Flotte endgültig abschiessen.

Die Patrouille Suisse Jet-Staffel soll nur noch bis spätestens 2027 fliegen.
SVP-Ständerat Werner Salzmann will die Tiger-Flotte mit einer Motion retten.
Für Bundesrätin Viola Amherd (Mitte) ist die Flotte jedoch «in jeder Hinsicht» veraltet.
1 / 5

Die Patrouille Suisse Jet-Staffel soll nur noch bis spätestens 2027 fliegen.

Balz Murer (mu)

Darum gehts

  • Bürgerliche Politiker wollen die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse erhalten.

  • Die Armee hat bereits beschlossen, keine Mittel mehr in die Jet-Staffel zu investieren.

  • Verteidigungsministerin Viola Amherd wählt scharfe Worte gegen die beliebten Flieger.

Die Patrouille Suisse sei kein Hobby, sondern stärke die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz, heisst es im Motionstext von SVP-Ständerat Werner Salzmann. Er und weitere Politiker aus SVP, FDP und Mitte wehren sich gegen den Entscheid der Armee, die Kunstflugstaffel aufzulösen.

Salzmann wollte den Bundesrat beauftragen, die Jetstaffel zu erhalten. Der Berner argumentiert unter anderem mit dem wichtigen Beitrag der Patrouille Suisse zur Abschreckung potenzieller Gegner sowie mit ihrem kulturellen Wert. «Mit ihren Vorführungen präsentiert die Staffel die Leistungsfähigkeit, die Präzision und Einsatzbereitschaft der Schweizer Armee», dies gelte es zu erhalten.

Für SVP-Ständerat Werner Salzmann sei die Patrouille Suisse kein Hobby, sondern stärke die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz.

Für SVP-Ständerat Werner Salzmann sei die Patrouille Suisse kein Hobby, sondern stärke die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz.

Franziska Rothenbuehler

Viola Amherd: «In jeder Hinsicht veraltet»

Nun hat Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mitte) schriftlich dazu Stellung genommen und die Motion regelrecht abgeschmettert. Die Weiterführung der Jets wie bisher würde in den nächsten zehn Jahren eine halbe Milliarde Franken kosten. Jede weitere Investition sei verfehlt, heisst es in der Stellungnahme weiter. Die anfallenden Betriebskosten für Unterhalt, Treibstoff und Personal will sich der Bund deshalb sparen und lieber in die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit investieren.

Die Patrouille Suisse gibt es bereits seit 60 Jahren und ist für Viola Amherd kein realistischer Gegner mehr.

Die Patrouille Suisse gibt es bereits seit 60 Jahren und ist für Viola Amherd kein realistischer Gegner mehr.

Tamedia AG

Zudem sei der F-5 kein realistischer Gegner mehr – auch im Hinblick auf die kommenden F-35 Jets: «Der F-5 Tiger ist in jeder Hinsicht veraltet und trägt weder zur Verteidigungsfähigkeit noch zur Abschreckung bei.» Für den F-35 ist ausdrücklich eine Ein-Flotten-Strategie vorgesehen.

Zukunft der Patrouille Suisse noch völlig offen

Seit 60 Jahren fliegt die Patrouille Suisse Shows im In- und Ausland und ist damit das Aushängeschild der Schweizer Luftwaffe. Im Gegensatz zu anderen Vorführstaffeln sind die F-5 aber auch sonst aktiv in der Luftwaffe im Einsatz.

Wie findest du die Patrouille Suisse?

Neben der Patrouille Suisse verfügt die Luftwaffe noch über eine weitere Display-Staffel, nämlich das PC-7-Team. Dieses fliegt allerdings mit einem zweisitzigen Turboprop-Flugzeug mit geringerer Leistung. Derzeit prüft das VBS, die Patrouille Suisse mit einem anderen Flugzeugtyp weiterzuführen – eine Jet-Staffel ist jedoch definitiv keine Option. Für die Befürworter bleibt das jetzige Team also unverzichtbar.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt