Gute Nachrichten für Basler Nachtschwärmer

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NachtlebenGute Nachrichten für Basler Nachtschwärmer

Die Zukunft des Nordsterns ist gesichert: Der renommierte Club zügelt auf den Rhein. Der Kuppel-Neubau ist ebenfalls offiziell bestätigt.

von
lha

Das Clubsterben ist tot, es lebe die Basler Ausgangsszene: Der renommierte Basler Club Nordstern geht mit dem auslaufenden Zwischennutzungsvertrag am Voltaplatz nicht unter, sondern lernt tatsächlich zu schwimmen. Seit Tagen wurde kolportiert, dass der Club auf das Schiff zügeln wird, das per Ende letzten Jahres den Betrieb aufgegeben hatte. Am Mittwochmorgen folgte die Bestätigung des Presseverantwortlichen des Nordsterns, Alex Flach. «Die Umtriebigkeiten in der Gerüchteküche» hätten den Club veranlasst, früher als geplant damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Das ehemalige Expo-Schiff wird zurzeit in Holland nach den Wünschen und Vorstellungen der Clubbetreiber umgebaut. Ende Mai werde es, so Flach, an seinem ursprünglichen Anlegeplatz in Kleinhüningen wieder vor Anker gehen. Die Eröffnung des schwimmenden Nordsterns wird Mitte Juni erfolgen. Das Schiff werde dann ein «Hybrid aus Restaurant, Sonnendeck, Bar- und Clubbetrieb» sein. Ein Umzug rheinaufwärts, wie gemutmasst wurde, «steht noch in den Sternen», teilt Flach mit.

Das Restaurant wird vorübergehend durch Simon Lutz bewirtschaftet, dessen Osteria Acqua infolge der Umgestaltung des Nachtigallenwäldleins von der Binningerstrasse während eines Jahres aufs Wasser ziehen wird. Danach wird das Restaurant unter neuem Namen von Simon Lutz und Nordstern-Betreiber Agron Isaku weitergeführt.

Auch die Kuppel bricht das Schweigen

Nach langem Schweigen trat die Kuppel Basel bereits am Dienstagabend mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und zerstreute damit die Gerüchte um den Neubau des Klubs im Nachtigallenwäldlein. Demnach wurde vergangene Woche die gemeinnützige Stiftung Kuppel gegründet, die für den Neubau und später auch für den Betrieb des Klubs verantwortlich sein wird. Damit ist nun offiziell, was 20 Minuten bereits zu Beginn der Woche publik gemacht hatte.

Baubeginn für die neue Kuppel wird allerdings erst im Herbst dieses Jahres sein, die Inbetriebnahme des Lokals soll im Frühjahr 2018 erfolgen. Derzeit werde das Bauprojekt noch einmal abschliessend auf seine Betriebsfunktionalität und Kosten überprüft. Das ursprüngliche Gewinnerprojekt des Basler Architekturbüros Lost musste komplett überarbeitet werden.

Finanziert wird der Neubau durch anonyme Spender. Deshalb wird das Projekt auch über die gemeinnützige, steuerberfreite Stiftung abgewickelt. Dem Stiftungsrat gehören nebst Kuppel-Boss Simon Lutz, der als Präsident amtet, der Anwalt Stephan Wertmüller, RFV-Geschäftsführer Tobit Schäfer und der Präsident des Jugendkulturfestivals Sebastian Kölliker an.

Bekenntnis zur Förderung der lokalen Szene

Die Einbindung zweier wichtiger Akteure aus der Basler Alternativkultur ist ein deutliches Bekenntnis der Kuppel zur lokalen Szene. «Die Förderung eines vielseitigen, nichtkommerziellen Programms aus Jugend- und Alternativkultur sowie die Erstellung von Bandproberäumen, die zu günstigen, aber kostendeckenden Konditionen genutzt werden können», ist denn auch explizit im Stiftungszweck vermerkt. Auch ein Teil der Betriebskosten soll über die anonymen Spender gedeckt werden.

Die Proberäume im Untergeschoss des Neubaus werden mit 1,7 Millionen Franken durch die öffentliche Hand finanziert. Der entsprechende Kredit wurde vom Grossen Rat im Herbst 2011 genehmigt.

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