St. Gallen: Resultate der Ständeratswahlen – Esther Friedli gewinnt gegen Barbara Gysi

Livetickeraktualisiert am Sonntag, 30. April, 2023

St. Galler Ständeratssitz«Muss das erst sacken lassen» – Friedli (SVP) ist gewählt

Am Sonntag wurde in St. Gallen eine neue Ständerätin gewählt. Das Rennen lieferten sich Esther Friedli (SVP) und Barbara Gysi (SP). Friedli wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und eroberte den Sitz deutlich für sich. 20 Minuten berichtete live aus dem Wahlzentrum im St. Galler Pfalzkeller.

von
Büro Ostschweiz
Esther Friedli sichert sich den Sitz für den Ständerat.
Esther Friedli von der SVP stieg als Favoritin ins Rennen.
Barbara Gysi von der SP verpasste den Einzug in den Ständerat.
1 / 10

Esther Friedli sichert sich den Sitz für den Ständerat.

20min/Marion Alder

Darum gehts

  • Am 30. April hat im Kanton St. Gallen der zweite Wahlgang für die Ständeratswahlen stattgefunden.

  • Wie im ersten Wahlgang, hatte Esther Friedli (SVP) die Nase vorn: Sie gewinnt die Wahl mit 57,4 Prozent Wähleranteil.

  • Barbara Gysi (SP) kann den Sitz von Politurgestein Paul Rechsteiner für ihre Partei nicht verteidigen. Sie holt 36,9 Prozent der Stimmen.

  • Im Nationalrat wird Michael Götte (SVP) den Sitz von Esther Friedli erben.

Deine Meinung zählt

Sonntag, 30.04.2023

«Umwerfend gutes Ergebnnis»

Alt-Nationalrat Toni Brunner (SVP) freut sich über das Resultat seiner Partnerin:

Der ehemalige Nationalrat Toni Brunner (SVP) freut sich über den Sieg seiner Lebenspartnerin. (Video: 20min)

«St. Gallen verliert die sozial-ökologische Stimme in Bern»

Reaktion von Barbara Gysi (SP):

So enttäuscht ist Barbara Gysi (SP) über ihre Wahlniederlage. (Video: 20min)

Zusammenfassung

Mit Esther Friedli (SVP) und Barbara Gysi (SP) kämpften am Sonntag beim zweiten Wahlgang zwei Nationalrätinnen aus dem Kanton St. Gallen um den freien Sitz im Ständerat. Nach dem ersten Wahlgang am 12. März konnte keine Kandidatin das absolute Mehr erlangen. Die damals noch aufgestellten Franziska Rieser (Grüne) und Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP) traten am Sonntag nicht nochmals an.

Vor mehreren Schaulustigen, Politikern und Journalisten im St. Galler Pfalzkeller setzte sich SVP-Kandidatin Friedli letztlich eindeutig durch: Die Partnerin von Ex-SVP-Präsident Toni Brunner konnte über 70'000 Wählerinnen und Wähler überzeugen, was 57,4 Prozent der gültigen Wahlzettel ausmacht. Somit übernimmt sie die Nachfolge von Alt-Ständerat Paul Rechsteiner (SP).

Abgeschlagene Zweitplatzierte wird Barbara Gysi von der SP. 36,9 Prozent der stimmberechtigten St. Gallerinnen und St. Galler gaben ihr ihre Stimme, was rund 45'000 Personen ausmacht. Überraschungskandidat Lukas Alder (parteilos) konnte immerhin 5600 Menschen überzeugen und damit 4,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Vereinzelte bekamen 1,1 Prozent der Stimmen.

Die Statements der Kandidatinnen sowie die Einschätzung des Wahlausgangs durch Politbeobachter Reto Antenen findest du im Ticker.

Hier der Jubel von Esther Friedli bei der Verkündigung des Endergebnisses.

So sehr freut sich Esther Friedli über ihren Wahlsieg. (Video: 20min)

Breite bürgerliche Unterstützung

Für Politbeobachter Reto Antenen kommt das Resultat nicht überraschend. «Ich habe mit einem Sieg von Friedli gerechnet.» Die SVPlerin sei für viele Bürgerliche als wählbar eingestuft worden. Bei Gysi sei das anders. «Paul Rechsteiner war für viele Bürgerliche eine Option, Gysi offenbar nicht.» Auch dürften nicht alle Stimmen von der Grünen Franziska Ryser vom ersten Wahlgang zu Gysi gewandert sein.

«Friedli dürfte zudem geholfen haben, dass sie von Bauernpräsident Markus Ritter unterstützt wurde», sagt Antenen weiter.

Interview mit Esther Friedli:

So sehr freut sich Esther Friedli über ihren Wahlsieg. (Video: 20min)

20M

Freuen darf sich heute auch Michael Götte (SVP): Er wird den Platz im Nationalrat von Esther Friedli erben. «Freue mich, im Sommer nach Bern zu gehen. Werde mich dort für den Wirtschaftsstandort St. Gallen einsetzen», sagt Götte zu 20 Minuten.

Gysi holt nur in Rorschach und St. Gallen die Mehrheit

Ein Blick auf die Wahlergebnisse der einzelnen Gemeinden unterstreicht das eindeutige Ergebnis nochmals: Gysi konnte nur in zwei Gemeinden die Oberhand gewinnen – in Rorschach und in St. Gallen.

Umarmung vom Partner: Alt-Nationalrat Toni Brunner umarmt Esther Friedli:

20min/sba

25'000 Stimmen Vorsprung

Die Stimmbeteiligung lag bei 39 Prozent. Im Vergleich mit dem ersten Wahlgang gaben somit leicht weniger St. Gallerinnen und St. Galler ihre Stimme ab. Insgesamt gingen 122'000 gültige Stimmzettel ein. Esther Friedli konnte über 70'000 Wählerinnen und Wähler auf ihrer Seite vereinen. Barbara Gysi wählten heute 45'000 Wahlberechtigte.

Barbara Gysi sagt, sie werde sich äussern, sobald sie Esther Friedli zur Wahl habe gratulieren können. Das könnte noch ein paar Minuten dauern – die Schlange der Gratulanten und Journalisten vor Esther Friedli ist lang.

Auch Nationalrat Mike Egger (SVP) ist zufrieden: «Wir haben 31 Jahre um diesen Sitz gekämpft, nun hat es geklappt.»

Toni Brunner, Partner der neuen Ständerätin, freut sich über das deutliche Ergebnis: «Der Abstimmungskampf war hart, das Ergebnis nun ist umwerfend gut.»

20min/ma

Entscheidung gefallen – Friedli zieht in den Ständerat

Nun ist es offiziell: Alle 75 Gemeinden sind ausgezählt und SVP-Kandidatin Esther Friedli darf sich über einen eindeutigen Sieg über Barbara Gysi (SP) freuen. 57,4 Prozent der Stimmen sahnt die Gewinnerin ab. Damit liegt sie eindeutig vor der Zweitplatzierten (36,9 Prozent). Somit tritt Friedli die Nachfolge von Alt-Ständerat Paul Rechtsteiner (SP) an. Überraschungskandidat Lukas Alder (parteilos) darf sich immerhin über 4,6 Prozent der Stimmen freuen. Im Pfalzkeller ist er heute (noch) nicht. Vereinzelte bekommen 1,1 Prozent der Stimmen der St. Galler Wählerschaft.

Bald folgt das Schlussresultat

Zwischenresultate werden nun keine mehr verkündet werden, heisst es von der Staatskanzlei. Die nächste Ankündigung wird das Schlussresultat sein. Dieses erfolgt, sobald die letzte Gemeinde ausgezählt wurde.

Auch Barbara Gysi (SP) ist nun im Pfalzkeller angekommen.

20min/sba

Friedli trifft ein

Grosser Applaus hallt durch den Pfalzkeller in St. Gallen – Esther Friedli ist soeben eingetroffen. Die Anhängerinnen und Anhänger der SVP sind sich ihrer Sache sicher – erste Gratulationen dürften ausgesprochen worden sein.

Freudiger Empfang:

Esther Friedli (SVP) wird bei ihrer Ankunft im Pfalzkeller in St. Gallen freudig empfangen.

Esther Friedli (SVP) wird bei ihrer Ankunft im Pfalzkeller in St. Gallen freudig empfangen.

20M

Nächstes Zwischenergebnis – Aufholjagd bleibt aus

Mittlerweile sind 69 der 75 St. Galler Gemeinden ausgezählt. Das Bild bleibt das Gleiche: Friedli erhält 60,7 Prozent, Gysi 33,7 Prozent und Alder 4,7 Prozent der Stimmen. Damit verpasst es die SP-Kandidatin aufzuholen. Ein Sieg ist für sie kaum mehr möglich.

Gysi holt nur in einer Gemeinde die Mehrheit

Von den bisher 62 ausgezählten Gemeinden konnte Gysi nur an einem Ort die Oberhand gewinnen: In Rorschach bekommt sie 651 Stimmen der Wählerschaft – über 100 Stimmen mehr als Konkurrentin Friedli.

Experte: «Friedli wird gewinnen»

Für Politbeobachter Reto Antenen ist das Rennen nun gelaufen: Esther Friedli wird die neue Ständerätin sein, ist er sich sicher. Zwar fehlen noch die grossen Städte wie St. Gallen und Rapperswil-Jona, doch damit sei die Wahl nicht entscheidend zu drehen.

Friedli räumt in Ebnat-Kappel ab

Eindeutig sind die Verhältnisse in Ebnat-Kappel, der Heimatgemeinde der SVP-Kandidatin: Während Friedli dort 1134 Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen kann, geben nur 502 Personen Gysi ihre Stimme.

Friedli übertrumpft Gysi auch in ihrer Heimat

2651 Stimmen holt Barbara Gysi in ihrer Heimatgemeinde Wil. Friedli erreicht dort rund 150 Stimmen mehr.

12:02

Erste Resultate veröffentlicht

62 der 75 Gemeinden sind bereits ausgezählt. Esther Friedli (SVP) unterstreicht ihre Favoritenrolle und steht mit 60,7 Prozent klar vor ihrer Konkurrentin Barbara Gysi (SP), die 33,6 Prozent der St. Galler Wählerschaft bekommt. Lukas Alder erreicht als Überraschungskandidat immerhin 4,6 Prozent der Stimmen. Vereinzelte bekamen 1,1 Prozent.

Bald folgen die ersten Zwischenresultate. Interessant wird dabei auch sein, wie viele Stimmen der Überraschungskandidat Lukas Alder (parteilos) holen wird. Über ihn ist so gut wie nichts bekannt. Zudem hat er sich einmal dahingehend geäussert, dass er eine allfällige Wahl gar nicht annehmen würde.

336 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen