Internationale Aktion gegen CybercrimeHacker aus dem Baselbiet soll Firmen auf der halben Welt angegriffen haben
Vergangenen Monat wurde im Rahmen einer internationalen Aktion eine Person in Binningen festgenommen. Laut der Baselbieter Staatsanwaltschaft bestehe ein «dringender Verdacht», dass die Person an Cyberattacken in 71 Ländern beteiligt gewesen war.
Darum gehts
Im Rahmen einer internationalen Aktion wurde Ende Oktober eine Person in Binningen BL festgenommen. Vergangenen Monat fand in der Ukraine und in der Schweiz unter anderem in Zusammenarbeit mit der Baselbieter Polizei, dem Bundesamt für Polizei Fedpol und dem europäischen Polizeiamt Europol eine international koordinierte Aktion gegen zwölf Personen in der Ukraine und der Schweiz statt. Dies teilte die Baselbieter Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Diese Personen werden laut der Mitteilung «dringend verdächtigt», an Ransomware-Attacken (siehe Box) gegen mehr als 1800 Personen oder Institutionen in 71 Ländern beteiligt gewesen zu sein. Laut Europol handle es sich bei den zwölf Festgenommenen um besonders wichtige Akteure des kriminellen Netzwerks. Im Rahmen der Festnahmen seien über 52’000 US-Dollar und fünf Luxusfahrzeuge beschlagnahmt worden. Ebenfalls wurden etliche elektronische Geräte forensisch untersucht, um Beweise sicherzustellen.
Strafverfahren gegen festgenommene Person eröffnet
Wie die Behörde berichtet, haben die Cyberkriminellen gezielt Grossunternehmen angegriffen und diese praktisch zum Stillstand gebracht. Zuerst nahmen die Kriminellen das Netzwerk der Grossunternehmen mit Methoden wie Phishing oder Trojanern ins Visier, danach verbrachten sie unentdeckt Monate in infizierten Computern, um die Systeme weiter auszuspionieren. Anschliessend deponierten sie dort eine Ransomware und verlangten Bitcoin-Zahlungen für die Entschlüsselung der Daten.
Die festgenommene Person aus Binningen wurde aufgrund eines internationalen Rechtshilfegesuches der Staatsanwaltschaft Paris befragt. Verschiedene Beweismittel wurden beschlagnahmt. Zeitgleich führt die Baselbieter Staatsanwaltschaft gegen die beschuldigte Person auf nationaler Ebene ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Geldwäscherei und Datenbeschädigung. Die Person befindet sich gemäss der Staatsanwaltschaft zurzeit in Untersuchungshaft.
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