Auf Website veröffentlicht - Hacker erbeuten die Daten einer halben Milliarde Facebook-User

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Auf Website veröffentlichtHacker erbeuten die Daten einer halben Milliarde Facebook-User

Identifikationen, Email-Adressen, Telefonnummern oder Geburtstage: Hacker haben auf einer Website die Daten von 533 Millionen Facebook-Usern weltweit publiziert. Auch 1,6 Millionen Schweizer Accounts sind betroffen.

Hacker haben die Daten von weltweit 533 Millionen Facebook-Nutzern erbeutet.
Werden Daten geleakt, steigt die Gefahr, dass Menschen auf gefälschte Mails hereinfallen. So können Hacker ihre E-Mails durch die Angabe persönlicher Details authentischer wirken lassen.
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Hacker haben die Daten von weltweit 533 Millionen Facebook-Nutzern erbeutet.

Uli Deck/dpa

Darum gehts

  • Die persönlichen Daten von 533 Millionen Facebook-Nutzern sind im Web aufgetaucht.

  • Auch in der Schweiz sind fast 1,6 Millionen Userinnen und User betroffen.

  • Darunter sind Telefonnummern und Mails, aber auch IDs und weiteres.

  • Es ist nicht der erste Fall in dem Facebook Sicherheitsmängel vorgeworfen werden.

Die Daten von mehr als 500 Millionen Facebook-Nutzern, die 2019 erbeutet worden waren, sind jetzt im Internet in einem Hacker-Forum publiziert worden. «Alle 533’000’000 Facebook-Daten wurden gerade kostenlos veröffentlicht», erklärte Alon Gal, Technologie-Chef des Unternehmens Hudson Rock, das Informationen über Cyberkriminalität zusammenträgt, am Samstag im Onlinedienst Twitter. Er warf dem Online-Netzwerk Facebook «absolute Nachlässigkeit» vor.

Gemäss einem früheren Tweet von Gal, in der alle betroffenen Länder auflistet, sind auch in der Schweiz die Daten von 1’592’039 Facebook-Accounts geleakt worden.

Zu den veröffentlichten Nutzerdaten zählen unter anderem vollständige Nutzernamen, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und mitunter auch der Beziehungsstatus. Das Portal «Business Insider» berichtete, einige der Daten seien noch aktuell.

«Das bedeutet, dass wenn du einen Facebook-Account hast, es äusserst wahrscheinlich ist, dass die für den Account genutzte Telefonnummer durchgesickert ist», erklärte Gal. «Kriminelle werden die Informationen sicherlich für Social Engineering, Betrug, Hacken und Marketing nutzen.»

Wenn persönliche Informationen wie E-Mail-Adressen und Telefonnummern im Umlauf sind, steigt die Gefahr, dass Menschen auf gefälschte E-Mails reinfallen, weil sie authentischer gestaltet werden können. Facebook hat nach jüngsten Angaben 2,8 Milliarden Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind.

Facebook hatte bereits mehrmals Sicherheitsprobleme

Facebook erklärte, es handele sich um kein neues Problem. «Das sind alte Daten, über die zuvor 2019 berichtet worden war», teilte die Pressestelle von Facebook mit. «Wir haben das Problem im August 2019 entdeckt und gelöst.»

Es ist nicht der erste Skandal um Nutzerdaten, für den Facebook in der Kritik steht. 2016 hatte die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica die persönlichen Daten von Millionen Facebook-Nutzern für politische Werbung genutzt.

Schon 2019 waren Telefonnummern von 420 Millionen Nutzern im Netz aufgetaucht, nachdem eine Funktion zur Freundessuche für den Datenabgriff missbraucht worden war. Die Telefonnummern waren zwar nicht offen sichtbar, konnten jedoch über automatisierte Anfragen – sogenanntes «Scraping» – in grossem Stil abgerufen werden. Das verstiess gegen die Facebook-Regeln, war aber technisch möglich, bis das Online-Netzwerk die Funktion schliesslich abschaltete. Sind solche Daten erst einmal abgegriffen, kann ihre Verbreitung im Netz kaum noch gestoppt werden.

(AFP/DPA/trx)

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