Hackerangriff122 Politiker Opfer von China-Spionage – darunter auch Schweizer
Die chinesische Hackergruppe APT 31 führt grossangelegte Angriffe gegen europäische Abgeordnete aus. Unter den Opfern befinden sich auch Schweizer.
Darum gehts
Besonders chinakritische europäische Politiker gerieten in den Fokus chinesischer Cyberattacken.
Auch Schweizer Parlamentarier gehören zu den Opfern.
Das FBI informierte 122 Abgeordnete über grossangelegte Angriffe.
Neue Erkenntnisse zu chinesischen Spionageaktivitäten im Westen sind ans Licht gekommen: 122 europäische Politiker wurden durch das FBI darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie Opfer chinesischer Hackerangriffe waren – unter den Abgeordneten finden sich Politiker etwa aus Finnland, Litauen, Belgien und auch der Schweiz, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Chinakritisches Netzwerk ausspioniert
Auch das internationale chinakritische Politikernetzwerk Ipac (Inter-Parliamentary Alliance on China) wurde Opfer gross angelegter Hackerangriffe. Bereits im Winter 2021 war zwei dänischen Abgeordneten aufgefallen, dass ihre Computer und Smartphones langsamer wurden. Obwohl der dänische Staat über einen Angriff Bescheid wusste, versäumte er es, die Politiker in Kenntnis zu setzen.
Die chinesischen Behörden hatten die beiden dänischen Politiker wohl unter anderem darum ins Visier genommen, weil sie im Dezember 2020 einen Hongkonger Demokratieaktivisten nach Dänemark einluden.
Politiker, Firmen und Kritiker im Visier
Westliche Sicherheitsbehörden weltweit setzen sich mit Spionagefällen auseinander, die einer gefährlichen Hackerbande mit Verbindungen zur chinesischen Staatssicherheit zugeschrieben werden. Die Gruppe wird in den entsprechenden Kreisen als Advanced Persistent Threat 31 (APT 31) bezeichnet. Ihre Ziele: Politiker, Firmen und Kritiker im Westen – darunter im Jahr 2021 auch alle Mitglieder der Ipac.
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Dabei werden oftmals via E-Mails zunächst wichtige Daten der Opfer beschafft: Infos zu IP-Adressen, Browsertypen und Betriebssysteminformationen werden übermittelt, sobald eine angegriffene Person eine Fake-E-Mail mit einem Tracking-Link öffnet. Sind diese Daten erst einmal übermittelt, fällt es den Hackern viel leichter, weitere Angriffe zu starten.
Berlin schweigt zu Hacker-Angriffen
Nicht alle Regierungen reagieren gleich auf die Warnungen durch die US-Bundespolizei. Die finnische Regierung verlautete etwa bereits im März 2021, dass chinesische Hacker ins finnische Parlamentsnetzwerk einzudringen versuchten. Berlin hingegen äusserte sich bisher nicht, obwohl mehrere Bundestagsabgeordnete angegriffen wurden. «Das FBI hat deutsche Stellen schon 2022 über den Hackerangriff auf deutsche Parlamentarier informiert», erklärte der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer der «Bild»-Zeitung. Auch er geriet ins Hack-Visier – und fungiert als Co-Vorsitzender von Ipac.
Derweil erliessen die USA Ende März Anklage gegen sieben Personen, die zum APT-31-Netzwerk gehören sollen. Zusammen mit Grossbritannien setzte man zudem zwei Verdächtige auf Sanktionslisten.
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