Hamas kann 40 israelische Geiseln nicht finden

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Deal mit IsraelHamas kann 40 Geiseln nicht finden

Eine Bedingung für die vereinbarte Feuerpause ist, dass die Hamas weitere Geiseln freilässt. Wie aber Katars Regierungschef verriet, wisse die Terrororganisation nicht, wo etwa 40 Frauen und Kinder stecken.

Wo sind sie? Laut Katars Regierungschef weiss Hamas nicht, wo sich rund 40 entführte Frauen und Kinder befinden.
Die Menschen werden nicht von der Hamas, sondern von Gangs und Gaza-Bewohnern gefangen gehalten.
Die Regierung Israels machte klar, dass sie bereit sei, die Waffenruhe zu verlängern, wenn die Hamas «Beweise vorlegen können», dass sich noch Frauen und Kinder unter den Geiseln befinden.
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Wo sind sie? Laut Katars Regierungschef weiss Hamas nicht, wo sich rund 40 entführte Frauen und Kinder befinden.

REUTERS

Darum gehts

  • Von den noch rund 182 verbleibenden Geiseln in Gaza sind 40 nicht in den Händen der Hamas.

  • Der katarische Regierungschef gab zu, dass Dutzende Geiseln von Gangs und Gaza-Bewohnern gefangen gehalten werden.

  • Tauchen sie nicht auf, platzt der Deal mit Israel.

Die Feuerpause im Gazastreifen wird um zwei Tage verlängert, es gelten die «gleichen Bedingungen» wie bei der vorigen Vereinbarung. Die Terrororganisation Hamas muss also weitere Geiseln freilassen. Das Problem: Etwa 40 der noch rund 182 verbleibenden Geiseln werden nicht von der Hamas, sondern von Gangs und Gaza-Bewohnern gefangen gehalten. Die Hamas müsse diese Menschen zuerst ausfindig machen, verriet der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani gegenüber «Financial Times».

Al-Thani befürchtete im Interview, dass die Hamas den Bedingungen Israels nicht gerecht werden könne. «Wir haben keinen klaren Überblick, wie viele Frauen und Kinder sie finden können. Eines der Ziele der Feuerpause ist, dass sie genügend Zeit haben, um diese Menschen zu finden.» Die Regierung Israels machte klar, dass sie bereit sei, die Waffenruhe zu verlängern, wenn die Hamas «Beweise vorlegen können», dass sich noch Frauen und Kinder unter den Geiseln befinden.

Wie tickt Scheich al-Thani in dieser Sache?

In der Montagsausgabe der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erklärte al-Thani seine Rolle und seine Motivation als Vermittler. Katar ist auf der einen Seite ein Verbündeter der USA, auf der anderen bietet der Golfstaat hochrangigen Hamas-Vertretern einen Wohnsitz, darunter Hamas-Chef Ismail Hanijeh. Dennoch machte al-Thani im Gespräch deutlich, dass sein Land keine Sympathien für die Hamas hegt.

«Wir sympathisieren mit der palästinensischen Bevölkerung und der palästinensischen Sache. Wir haben Sympathie für die Menschen, die seit Jahrzehnten leiden. Und wir werden alles tun, was dem palästinensischen Volk hilft. Unsere Unterstützung gilt nicht politischen Parteien oder Ideologien.» 

Er wolle den Konflikt in Gaza eindämmen, weil er eine «echte Bedrohung» für die ganze Region sei. Der Sheikh äusserte jedoch Zweifel daran, dass Israel sein Ziel erreichen werde, die radikalislamistische Hamas zu vernichten. «Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, die Hamas ist Teil der Gesellschaft im Gazastreifen und im Westjordanland», sagte al-Thani zum Schluss.

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