Hass bei Wahlkampagne«Indischer Putsch»: Rassisten nehmen Usha Vance ins Visier
J.D. Vances Ehefrau Usha sieht sich mit rechtsextremistischen Social-Media-Posts konfrontiert. Einer, der gegen die Anwältin austeilt, war schon einmal Gast im Hause Trump.
Darum gehts
Nach der Ernennung von J.D. Vance zum Vizepräsidentschaftskandidaten wurde seine Frau Usha Chilukuri Vance Zielscheibe rassistischer Angriffe.
White-Supremacists werfen ihr vor, die «weisse und christliche Identität» der USA zu gefährden.
Die Organisation «Stop AAPI Hate» befürchtet zunehmende Angriffe auf US-Amerikaner asiatischer Herkunft aufgrund der Hetze gegen Usha Vance.
Kaum war J.D. Vance zum Vizepräsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannt worden, wurde seine Frau Usha Chilukuri Vance auch schon zur Zielscheibe weisser Rassisten und Trolls der extremen rechten Szene in den USA. Denn in den Augen der White-Supremacy-Anhänger ist die erfolgreiche Anwältin und Tochter indischer Einwanderer ein «gefährlicher Fehler in der Politik der Verteidigung der weissen und christlichen Identität der Vereinigten Staaten».
Für die Mitglieder der rassistischen Ideologie der sogenannten «weissen Vorherrschaft» spiele es keine Rolle, dass Donald Trump seinen Vize wegen der politischen Affinität aussuchte. Oder dass Vance seine Partnerin Usha als «ideale Ehefrau» und als «Geistführerin» beschreibe und ihr dafür danke, dass sie ihm geholfen habe, sich im Leben an der Elite-Universität, an der sie sich kennen gelernt haben, zurechtzufinden, schreibt das Nachrichtenportal WION.
Wer ist Usha Vance?
Topjuristin, Hindu, Vegetarierin und Ex-Demokratin: So tickt die Frau von Trumps Vize-Kandidat J.D. Vance. Den ganzen Artikel liest du hier.
Usha Vance ist Ziel für den Hass der White Supremacists
«In den USA findet direkt vor unseren Augen ein offensichtlicher indischer Putsch statt», kommentierte Stew Peters, ein ultrakonservativer Content-Creator, der durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien eine grosse Fangemeinde gewonnen hat. «Erwarten wir wirklich, dass dieser Typ, der eine indische Frau hat und sein Kind Vivek nennt, die weisse Identität unterstützt?», sagte Nick Fuentes, ein bekannter Youtuber mit rassistischen, frauenfeindlichen, homophoben und antisemitischen Ansichten.
Jaden McNeil, ein weiterer bekannter White-Supremacy-Aktivist, veröffentlichte ein Foto von Familie Vance mit einem sarkastischen Kommentar: «Jemand mit einer solchen Familie wird bestimmt einen harten Kampf gegen Einwanderung liefern.»
Donald Trump kennt White-Supremacy-Anhänger Fuentes gut
White Supremacist Nick Fuentes ist selbst mexikanischer Abstammung, doch heute spricht der 25-Jährige in seinem Podcast vom «Great Exchange» (grossen Ersetzen) – einer Verschwörungstheorie, die besagt, dass im Westen die weisse Mehrheit aufgrund der massiven Migrationsströme durch nichtweisse Einwanderer ausgetauscht wird.

Nick Fuentes ist ein Live-Streamer, der in den USA für seine rassistischen, frauenfeindlichen, homophoben und antisemitischen Ansichten bekannt ist.
Screenshot TiktokDie extremen Positionen einiger seiner Wähler ist sich der republikanische Kandidat Donald Trump wohl bewusst: Er hat etwa Fuentes zusammen mit Rapper Kanye West schon einmal in seiner Residenz in Mar-a-Lago persönlich zum Nachtessen empfangen.
Angst vor rassistischen Attacken
«Stop AAPI Hate», eine Organisation, die gegen Hassverbrechen kämpft, ist von dieser Entwicklung alarmiert. Laut «ABC News» befürchtet sie, dass Rassisten durch das Auftauchen von Kamala Harris und Usha Vance Angriffe gegen zufällig ausgewählte US-Amerikaner asiatischer Herkunft und Einwanderern durchführen.
Am letzten Tag des republikanischen Parteitags in Milwaukee hatte Trump die «Spaltung in unserer Gesellschaft» verurteilt und gefordert: «Als US-Amerikaner müssen wir uns gemeinsam erheben. Oder wir fallen auseinander». Möglicherweise haben Fuentes, Peters, McNeil und Co. bei der Rede nicht richtig aufgepasst.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Beratungsnetz für Rassismusopfer
GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
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