«Krieg der Puppen»Hat «Barbie» die Konkurrenz ausspioniert?
Der «Krieg der Puppen» geht weiter: Diesmal gerät «Barbie»-Hersteller Mattel unter Beschuss. Die Vorwürfe der Konkurrenz sind happig.

«Barbie»-Hersteller Mattel steht unter Verdacht.
Der Hersteller der konkurrierenden «Bratz»-Modepuppen, MGA Entertainment, wirft dem weltgrössten Spielwaren-Konzern vor, Wettbewerber über mindestens 15 Jahre hinweg ausspioniert zu haben.
Mattel-Mitarbeiter hätten sich mit gefälschten Ausweisen Zutritt zu Ausstellungsräumen von MGA, Hasbro und anderen Firmen der Branche verschafft, lauten die Vorwürfe. Zudem hätten Mattel-Beschäftigte auf Messen verbotenerweise Fotos geschossen. Mattel wies die Vorwürfe als haltlos zurück.
Das «Wall Street Journal» zitierte am Mittwoch aus der Klageschrift. Es ist die neueste Wendung in einem seit Jahren andauernden Rechtsstreit zwischen MGA und Mattel. MGA ist grösster Aktionär der deutschen Zapf Creation mit einem Anteil von zuletzt gut 65 Prozent.
Der «Barbie»-Hersteller hatte zuvor das Urheberrecht an den erfolgreichen «Bratz»-Puppen für sich reklamiert: Designer Carter Bryant habe die ersten Modelle entworfen und MGA angeboten, als er noch bei Mattel beschäftigt war, lautet die Begründung. Somit seien sie geistiges Eigentum von Mattel.
Die «Bratz»-Puppen sind ein dickes Geschäft für MGA. In der Spitze kratzte der Umsatz mit ihnen an der Milliarden-Marke. Die grossäugigen, frech aussehenden «Bratz»-Puppen kamen 2001 auf den Markt und wurden schnell zu grossen Konkurrentinnen der klassischen «Barbie». (sda)