Hausaufgaben: Weniger wäre mehr
Wer lange über seinen Hausaufgaben brüten muss, wird keineswegs besser in der Schule. Dies zeigt eine neue Studie. Für einige Eltern ist das Verdikt klar: Sie fordern weniger Hausaufgaben für ihre Kinder.
Wer lange lernt, lernt noch lange nicht viel. Zu diesem Schluss kommt eine neue Untersuchung der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Demnach ist es kontraproduktiv, wenn Schüler stundenlang über ihren Hausaufgaben sitzen. Wenn Kinder nämlich sehr viel Zeit für Ufzgi aufwenden, kann dies laut Studie ein Zeichen dafür sein, dass sie nicht genügend motiviert sind.
«Es ist natürlich viel angenehmer, Aufgaben rasch zu erledigen, als dran rumzukauen», sagt Michael Gerber vom Berner Berufsverband für Lehrer. Den grundsätzlichen Nutzen von Ufzgi stellt er allerdings nicht in Frage. «Schüler sollen lernen, selbständig eine Aufgabe zu bewältigen», so Gerber. Es gehe nicht darum, die Kinder zu plagen. «Doch Hausarbeiten müssen nicht einfach nur Spass machen.»
«Weniger ist oft mehr», entgegnet Anita Bomatter vom Verband Schule und Elternhaus Schweiz. Das Ergebnis der Studie sei ganz im Sinne vieler Eltern, die sich für ihre Sprösslinge weniger Aufgaben wünschten. «Auf jeden Fall sollte der Lehrer kontaktiert werden, wenn das Kind immer sehr lange an den Hausarbeiten hat.»
Raffaela Moresi