«Heisse Sanierung» vor dem Richter

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Säntispark«Heisse Sanierung» vor dem Richter

Ein Ehepaar soll Bekannte damit beauftragt haben, sein Geschäft im St. Galler Säntispark abzufackeln. Nun droht beiden fünf Jahre Haft.

von
Marlene Kovacs
Vom Brand zerstörte Kleider.

Vom Brand zerstörte Kleider.

Der Untersuchungsrichter war gestern vor dem Kreisgericht St. Gallen davon überzeugt, dass der 47-jährige Schweizer und seine 53-jährige Frau den Brand ihres Geschäfts von langer Hand geplant hatten. Die Tat sollte allerdings ein befreundetes Paar aus Wiesbaden ausführen.

Am 3. März 2007 sollen sich alle vier im Säntispark getroffen haben, um die Lage zu besprechen. «Um ein wasserdichtes Alibi zu haben, ging der Angeklagte dann zu seinem Verein», so der Untersuchungsrichter. Während der Komplize in der Ladenstrasse Wache schob, schritt die Bekannte um etwa 22.30 Uhr zur Tat und goss im Laden Benzin aus. Dabei kam es versehentlich zu einer Explosion, durch die die Frau verletzt und eine Tür in den Gang geschleudert wurde. Nach der Brandstiftung soll die Ehefrau die zwei Täter nach Deutschland gefahren haben.

«Das Motiv ist klar Versicherungsbetrug. Sie wollten beide einfach nicht mehr arbeiten», so die Anklage. Deshalb wird je eine fünfjährige Freiheitsstrafe gefordert, für den geständigen Komplizen zwei Jahre bedingt. Die Brandstifterin wurde bereits zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Paar bestreitet seine Schuld. «Es gibt keine Beweise. Die Ermittlungen waren einseitig», so einer der Verteidiger. Wie die anderen Verteidiger plädierte er auf Freispruch.

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