Helmhaus Zürich«Traurig»: Dieb stiehlt in Ausstellung über Armut Laptop von 16-Jähriger
In einer Ausstellung über das Thema Armut in der Schweiz ist ein Laptop geklaut worden. Er gehörte einer Schülerin und war Teil eines KI-Projekts.
In einer Helmhaus-Ausstellung ist ein Laptop gestohlen worden.
Zoe TempestDarum gehts
Im Helmhaus findet vom 24. Januar bis zum 23. März die Ausstellung «Wirtschaft mit Armut. Kunst ist Klasse!» statt.
Die Ausstellung will Diskussionen über Einkommens- und Klassenmobilität in der Schweiz anregen.
Die Ausstellung wird fortgesetzt, der KI-Teil soll künftig mit einem gemieteten Rechner betrieben werden.
Dreister Diebstahl im Zürcher Helmhaus: Ein Besucher der Ausstellung «Wirtschaft mit Armut. Kunst ist Klasse!» hat am Mittwochnachmittag einen Laptop einer Kunstinstallation gestohlen. Gastkuratorin Katalin Branner ist empört – und traurig: «Der Laptop gehörte einer 16-jährigen Schülerin, es handelt sich nicht um Eigentum vom Helmhaus.»
Das Notebook sei Teil eines KI-Ausstellungprojekts gewesen. «Ein Programmierer hat für die Ausstellung auf dem Laptop eine eigene KI-Umgebung entwickelt und diese auf dem Laptop seiner Tochter ausgespielt.» Besucherinnen und Besucher hätten der KI Fragen zum Thema Armut und Klasse stellen können, so Branner. «Dieser Plan fällt jetzt vorübergehend ins Wasser.»
Am Mittwoch klaute ein Dieb einen Laptop aus einer Ausstellung im Zürcher Helmhaus.
20min/euLaptop mit Schloss gesichert
Branner vermutet, dass die Tat vorausgeplant war: «Der Laptop war mit einem sehr dicken Kabel mit einem Monitor verbunden und mit einem Vorhängeschloss gesichert, der Dieb war also mit passendem Werkzeug am Werk.»
Sie habe den Dieb auf ihren persönlichen Social-Media-Accounts zur Rückgabe des Laptops aufgerufen, jedoch ohne Erfolg. Dass eine Ausstellung, in welcher es um Armut geht und auch armutsbetroffene Künstler und Künstlerinnen ausstellen, bestohlen wird, sei «ziemlich mies», sagt Branner.
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«Mache dem Dieb keinen Vorwurf»
Gemäss Helmhaus-Kurator Daniel Morgenthaler soll die Ausstellung trotz Diebstahl wie geplant fortgeführt werden. «Für den KI-Teil werden wir künftig auf einen gemieteten Rechner setzen.» Wie Morgenthaler sagt, zeige der Diebstahl aber, dass es solche Auseinandersetzungen mit dem Tabu-Thema Armut in der vermeintlich reichen Schweiz braucht.
«Offensichtlich gibt es Menschen, die unter einem solchen Armutsdruck stehen, dass sie sogar aus einer Kunstausstellung einen Laptop stehlen.» Das zeige, dass die Ausstellung hochaktuell sei. «Dem Dieb mache ich deshalb keinen Vorwurf – aber traurig ist es schon.»
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