Peinlicher Fehler: Trump ruft aus Versehen Intimfeind an

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Herbert statt HenryTrump ruft aus Versehen seinen Intimfeind an – und flippt aus

Donald Trump wollte den Gouverneur von South Carolina erreichen. Stattdessen landete er bei seinem früheren Sicherheitsberater H.R. McMaster und beschimpfte ihn.

Donald Trump wurde am 3. März mit der falschen Person verbunden. (Symbolbild)
H.R. McMaster erhielt einen Anruf vom Weissen Haus auf seinem privaten Handy. Er ist der Ex-Sicherheitsberater Trumps und mittlerweile einer seiner Intimfeinde.
Trump wollte eigentlich Henry McMaster, den Gouverneur von South Carolina, sprechen.
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Donald Trump wurde am 3. März mit der falschen Person verbunden. (Symbolbild)

NurPhoto via Getty Images

Darum gehts

  • Donald Trump rief versehentlich H.R. McMaster an, statt Henry McMaster.

  • Das Gespräch endete mit einer Schimpftirade von Trump, nachdem er den Fehler bemerkt hatte.

  • H.R. McMaster war früher Trumps nationaler Sicherheitsberater, wurde aber nach 13 Monaten entlassen.

  • Der Vorfall wurde von vier mit dem Vorgang vertrauten Personen gegenüber «CBS News» bestätigt.

Am 3. März erhielt der frühere nationale Sicherheitsberater H.R. McMaster einen überraschenden Anruf auf seinem privaten Handy. Eine Stimme aus dem Weissen Haus forderte ihn auf, sich für ein Gespräch mit Donald Trump bereitzuhalten. Kurz darauf meldete sich der Präsident persönlich. Offenbar versehentlich.

Trump hatte eigentlich Henry McMaster, den Gouverneur von South Carolina, anrufen wollen. Das Gespräch mit dem falschen McMaster endete mit einer wüsten Beschimpfung. Bekannt wurde der Vorfall jetzt durch Informationen, die vier mit dem Vorgang vertraute Personen gegenüber «CBS News» bestätigten. Wer den Anruf veranlasste, ist unklar. Laut einem Insider wurde die falsche Nummer durch einen Mitarbeiter Trumps gewählt.

Einen Tag zuvor wurde er von Trump beleidigt

McMaster hatte unter Trump als nationaler Sicherheitsberater gedient, wurde aber nach 13 Monaten entlassen. Die Beziehung gilt seitdem als zerrüttet. Nur einen Tag vor dem Anruf, am 2. März, hatte Trump McMaster als «weak and totally ineffective loser» – einen «schwachen und völlig ineffektiven Verlierer» – bezeichnet.

«Why the f*** would I talk to H.R. McMaster?»

Das Gespräch begann laut «CBS News» mit den Worten: «Henry …». McMaster erkannte sofort die Stimme – und dass der Anruf nicht ihm galt. «Mr. President, this is H.R. McMaster», sagte er. Trump soll darauf reagiert haben: «Why the f*** would I talk to H.R. McMaster?» (Warum zum Teufel sollte ich mit H.R. McMaster sprechen?). Dann folgte laut mehreren Quellen eine weitere Schimpftirade, bevor Trump das Gespräch beendete.

Weisses Haus will sich nicht dazu äussern

McMasters voller Name lautet Herbert Raymond McMaster. Trump hatte laut den Quellen stattdessen Henry McMaster erreichen wollen, den Gouverneur von South Carolina. Wer den Fehler zu verantworten hat, ist nicht bekannt. Ein mit dem Vorgang vertrauter Insider erklärte gegenüber dem US-Newsportal, dass der Anruf durch einen Trump-Mitarbeiter ausgelöst worden sei. Ein Beamter des Weissen Hauses habe sich weder zu dem Gespräch noch zu privaten Telefonaten Trumps äussern wollen.

Steven Cheung, Kommunikationsdirektor im Trump-Team, griff McMaster öffentlich an: «H.R. McMaster hat sich vollkommen lächerlich gemacht, und sein drittklassiges Buch – das inzwischen im Ramschregal der Belletristikabteilung eines Billigbuchladens liegt – ist voller Lügen in einem vergeblichen Versuch, seinen ramponierten Ruf wiederherzustellen.»

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Nicht die erste Kommunikationspanne

McMaster, heute sicherheitspolitischer Kommentator für «CBS News», kommentierte den Vorfall nicht. In seinem neuen Buch «At War with Ourselves» und im CBS-Interview bei «60 Minutes» kritisierte er unter anderem Trumps Verhältnis zu Putin. Der russische Präsident habe «Trumps Ego und Unsicherheiten mit Schmeicheleien» ausgenutzt, schrieb McMaster. Zudem bezweifelte er, dass Putin bereit sei, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Nur wenige Tage nach dem falschen Anruf kam es zu der riesigen Panne im Trump-Lager: Jeffrey Goldberg, Chefredaktor von «The Atlantic», wurde versehentlich zu einem vertraulichen Gruppenchat mit Trumps Sicherheitsberatern hinzugefügt. In dem Chat wurden sensible Informationen über US-Militärschläge im Jemen ausgetauscht.

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