Basel«Herzogs Kandidatur ist mutig»
Vom Regierungs- in den Bundesrat? Eva Herzog will nach Bern – die Reaktionen auf ihre Kandidatur reichen von freudig bis vernichtend.
Eva Herzog möchte die Nachfolge von Moritz Leuenberger antreten. Gestern stellte die SP die Finanzdirektorin als Kandidatin beider Basel vor, Ständerat Claude Janiak (BL) nahm sich aus dem Rennen. Die Kantonalparteien attestieren Herzog einen «beeindruckenden» Leistungsausweis als Regierungsrätin. Herzog selbst sagt: «Ich will auf nationaler Ebene Verantwortung übernehmen.» Die Wahrscheinlichkeit, in den Bundesrat gewählt zu werden, bezeichnet sie «als nicht sehr gross». Die Chance liege aber «nicht bei Null».
Die Mutterpartei zeigt sich erfreut über Herzogs Kandidatur: Ihre Eignung für den Bundesrat sei dank ihrer umsichtigen Regierungsführung, ihrer Fachkompetenz und ihrem politischen Geschick weitum anerkannt. Die Nationalrätin Maya Graf (Grüne)freut sich: «Herzogs Kandidatur ist mutig, aber mit Sommaruga und eventuell Fehr ist die Konkurrenz gross.» Anders sieht das SVP-Nationalrat Christian Miesch: «Herzog ist für mich kein Thema, eine SP-Kandidatur nehme ich nicht ernst. Wir wollen endlich einen SVP-Bundesrat aus der Region.» Mit Hans-Peter Tschudi (SP) hatte letztmals 1973 ein hiesiger Politiker das Amt inne. Der Basler FDP-Nationalrat Peter Malama erwägt selbst bis Freitag eine Bewerbung um den freien Merz-Sitz. «Aus Sicht der Region begrüsse ich eine Kandidatur – Herzogs Chancen zum jetzigen Zeitpunkt zu beurteilen, wäre Kaffeesatzleserei», sagt er.