Hier schlüpfen Sie in die Rolle der Tatort-Ermittler

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Stadt-Krimi in BaselHier schlüpfen Sie in die Rolle der Tatort-Ermittler

Interessieren Sie sich für Krimis und wollen Sie auch selber einem schlimmen Finger auf die Spur kommen? Die Stadt-Krimis bieten Kriminalfälle für alle Hobby-Detektive.

von
las

Hobby-Ermittler auf den Spuren eines Mordfalls. (Video: las)

Eine 22-Jährige wurde erschossen in ihrer Wohnung aufgefunden. Soweit das Briefing, das rund 20 Hobby-Ermittler am Samstag auf dem Barfüsserplatz erhielten. Danach lag es an ihnen, den inszenierten Kriminalfall aufzuklären. Das von Stadt-Krimi vorbereitete Szenario führte die Teilnehmer durch weite Teile von Basel, wo sie Hinweise sammeln und Zeugen Informationen entlocken mussten. «Es ist eine Herausforderung», konstatiert Teilnehmerin Marion Krautter.

Dabei wurde nicht nur ihr Orientierungssinn, sondern auch ihre Organisationsfähigkeit gefordert. Ob Bilder, Anrufe oder Zeugenaussagen, die Teams mussten im Wettbewerb gegeneinandern das Puzzle des fingierten Mordfalls zusammensetzen. Die Gruppe, der es als erster gelang, die Tat korrekt mit Motiv und allem zu rekonstruieren, bekam am Ende eine Belohnung. Was diese ist, blieb soweit geheim. Wenn Sie es wissen wollen, müssen Sie schon selber einem Bösewicht auf die Schliche kommen.

Die Hobby-Detektive sind motiviert dabei, den Mörder dingfest zu machen.

Das sagen die Teilnehmer zum Stadt-Krimi. (Video: las)

Schauspieler setzen dem Fall die Krone auf

Besonders gut kamen bei den Teilnehmern die Schauspieler an, die in die Rollen von Zeugen und Verdächtigen schlüpften. «Sie machen das ganz Klasse», sagt Christoph Huber. Man komme sich wirklich wie bei einem echten Kriminalfall vor. Von der trauernden Freundin des Opfers bis zum geschwätzigen Geschäftsmann setzten die Akteure dem Fall die Krone auf.

Am Samstag spielten rund 20 Stadt-Krimi-Teilnehmer die Ermittlungen eines inszenierten Mordfalls in Basel durch.
Gegen 14 Uhr wurden sie auf dem Barfüsserplatz orientiert.
Hinweise auf die Tat verbargen sich hinter QR-Codes...
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Am Samstag spielten rund 20 Stadt-Krimi-Teilnehmer die Ermittlungen eines inszenierten Mordfalls in Basel durch.

20 Minuten/las

Was fasziniert Menschen an Kriminalfällen?

Doch was bringt Menschen dazu, sich freiwillig mit einem Mordfall auseinanderzusetzen, auch wenn dieser nur fiktiv ist? Anne Bartsch, Professorin am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig, beschäftigt sich in ihrer Forschung mit dieser Frage. «Es gibt diverse Motive. Bei Jugendlichen geht es darum, die eigenen psychologischen Grenzen auszutesten. Ältere interessieren sich mehr für die Psychologie der Opfer und der Täter», sagt sie.

Die Forschung widerlege laut Bartsch, dass es lediglich eine perverse Lust an der Gewaltdarstellung sei. «Manche fasziniert, was einen Menschen dazu bringt, so etwas zu tun. Sie wollen den Fall lösen wie andere ein Kreuzworträtsel», erklärt die Forscherin.

Im Hinblick auf die Opfer gebe es zwei Aspekte: «Die einen übertragen das Szenario auf ihr eigenes Leben und fragen sich, was passieren würde, wenn es ihnen widerfährt. Andere, die selber bereits mit realer Gewalt konfroniert waren, nutzen die fiktiven Szenarien, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten.»

Der nächste Stadt-Krimi in Basel findet am 8. September um 14 Uhr statt.

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