Über 1000 Tote: Weltweit sterben Menschen in der extremen Hitze

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HitzewellenÜber 1000 Tote: Weltweit sterben Menschen in der extremen Hitze

Während in der Schweiz die Temperaturen langsam auf den Sommer einstimmen, kämpfen andere Regionen weltweit seit Wochen mit Hitzewellen und Waldbränden. In Saudiarabien sind über 1000 Menschen aufgrund der Hitze gestorben.

In Südeuropa erreichen die Temperaturen bereits über 40 Grad – Griechenland hat Touristenattraktionen wegen der Hitze geschlossen. In Zypern und der Türkei kommt es derweil zu Waldbränden. (Bild: Zypern)
Während der Pilgerfahrt nach Mekka sind über 1000 Menschen aufgrund der Hitze gestorben – das Thermometer stieg auf über 50 Grad an.
Der Westen Indiens, unter anderem die Hauptstadt Neu-Delhi, leidet seit Wochen unter einer Hitzewelle. Nun wurde dort das erste Hitzschlag-Zentrum des Landes eröffnet, um die vielen betroffenen Menschen zu behandeln.
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In Südeuropa erreichen die Temperaturen bereits über 40 Grad – Griechenland hat Touristenattraktionen wegen der Hitze geschlossen. In Zypern und der Türkei kommt es derweil zu Waldbränden. (Bild: Zypern)

AFP

Darum gehts

  • In vielen Teilen der Welt schiessen die Temperaturen in die Höhe – an mehreren Orten wurden über 50 Grad gemessen.

  • In Saudi-Arabien, Indien und den USA kämpfen Menschen mit lebensgefährlicher Hitze.

  • Zudem brechen in Teilen Europas Waldbrände aus, in Brasilien fegen Feuer über ein Feuchtgebiet.

  • Kanada wurde derweil von ungewöhnlichen Schneeschauern überrascht.

Der Sommer hat gerade erst begonnen – doch weltweit werden bereits Temperaturrekorde geknackt, Menschen vor der Hitze in Sicherheit gebracht, Hitzetote verzeichnet und Waldbrände bekämpft. Eine Übersicht.

Europa

Griechenland hat eine dringende Warnung für Touristen ausgesprochen, nachdem vier Urlauber aufgrund der Hitze gestorben sind und weitere vermisst werden. In Athen wurden mehrere Touristenattraktionen geschlossen, darunter die Akropolis. In Chania, im Nordwesten Kretas, wurde mit 44,5 Grad die höchste Temperatur gemessen. Gemäss Meteorologen des griechischen Staatsfernsehens ist es die früheste Hitzewelle, die im Land je gemessen wurde.

Gleichzeitig ringt die Feuerwehr mit mehreren Waldbränden im Land – starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Von Montag bis Dienstagabend habe man 41 Lauffeuer gelöscht. Meteorologen befürchten, dass die derzeitige Hitzewelle erst ein Vorgeschmack auf kommende Wetterextreme diesen Sommer ist.

Athen, Griechenland: Mehrere Touristenattraktionen wurden wegen der hohen Temperaturen geschlossen. Sanitäter helfen einer älteren Dame in Athen.
Athen, Griechenland: Auch die Akropolis ist während der heissesten Tagesstunden geschlossen.
Kitsi, Vorort von Athen: Erste Waldbrände sind bereits ausgebrochen.
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Athen, Griechenland: Mehrere Touristenattraktionen wurden wegen der hohen Temperaturen geschlossen. Sanitäter helfen einer älteren Dame in Athen.

AFP

Auf Zypern und in der Türkei wüten derweil Waldbrände – beide Regionen kämpfen mit Temperaturen über 40 Grad. Die nächsten Tage über dürften die Temperaturen jedoch wieder unter die 40-Grad-Marke sinken. Auch Italien verzeichnet derzeit bis zu 40 Grad.

Saudiarabien und Naher Osten

In den vergangenen Tagen fand die muslimische Pilgerfahrt Hadsch bei Temperaturen von bis zu 51,8 Grad statt. Die Extremhitze im saudiarabischen Mekka forderte in kürzester Zeit über 1000 Tote. Insbesondere ältere Menschen brechen auf der Pilgerreise zum heiligen Ort in der Hitze zusammen.

Mekka, Saudiarabien: Muslimische Pilger schützen sich mit Regenschirmen vor der brütenden Hitze.
Mekka, Saudiarabien: Temperaturen von über 50 Grad führten bereits zu über 1000 Toten.
Mekka, Saudiarabien: Vor allem ältere Menschen leiden an der Hitze.
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Mekka, Saudiarabien: Muslimische Pilger schützen sich mit Regenschirmen vor der brütenden Hitze.

AFP

Im gesamten Nahen Osten zeigen die Thermometer weit über 40 Grad an – nördlich von Kuwait-Stadt wurden am Donnerstag 51 Grad gemessen.

Machst du dir Sorgen über die häufigeren Hitzewellen?

Indien

Das Land kämpft schon seit März mit einer anhaltenden Hitzewelle mit Tagestemperaturen von 40 bis zu über 50 Grad. Gemäss Gesundheitsministerium sind von Anfang März bis zum 18. Juni 110 Menschen aufgrund der Hitze gestorben – mit über 40’000 Verdachtsfällen von Hitzschlägen. Betroffen ist vor allem der Norden des Landes.

Fluss Ganges, Indien: Ein Mann gönnt sich im kühlen Fluss ein Nickerchen.
Jalandhar, Indien: Der Norden Indiens leidet bereits seit Wochen unter Extremtemperaturen von bis zu 50 Grad.
Neu-Delhi, Indien: Aufgrund der vielen Hitzschlag-Betroffenen wurde ein spezialisiertes Zentrum eröffnet – das erste Hitzschlag-Zentrum des Landes.
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Fluss Ganges, Indien: Ein Mann gönnt sich im kühlen Fluss ein Nickerchen.

AFP

Um die hohe Anzahl Menschen, die an Hitzschlägen leiden, zu behandeln, wurde nun in einem grossen Spital in der Hauptstadt Neu-Delhi das erste Hitzschlag-Zentrum des Landes eröffnet: Betroffene in kritischem Zustand werden hier in Eisbäder getaucht, um ihre potenziell tödlich erhöhte Körpertemperatur möglichst rasch zu senken. «In den 13 Jahren, in denen ich hier arbeite, habe ich noch nie einen Totenschein für einen Hitzschlag unterschrieben. Dieses Jahr habe ich mehrere unterschrieben», sagte Arzt Ajay Chauhan gegenüber der «BBC».

Feuchtgebiete in Brasilien

Das weltweit grösste tropische Feuchtgebiet Pantanal im Westen Brasiliens steht derzeit in Flammen – die Brände brechen historische Rekorde für den Juni-Monat.

Pantanal, Brasilien: Das grösste tropische Feuchtgebiet der Welt steht seit mehreren Wochen in Brand.
Pantanal, Brasilien: Im Juni wurden bisher 733 Brände registriert – ein Monatsrekord.
Pantanal, Brasilien: Bilder aus dem Weltall zeigen Rauchschwaden über dem Waldbrandgebiet.
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Pantanal, Brasilien: Das grösste tropische Feuchtgebiet der Welt steht seit mehreren Wochen in Brand.

dpa

Das brasilianische Nationale Institut für Weltraumforschung hat im Juni bisher 733 Brände im Gebiet registriert – der letzte Juni-Rekord lag 2005 bei 435 Bränden. Vom Feuer überrascht sind zahlreiche Wildtiere verendet, Bilder zeigen verkohlte Alligatoren, Affen und Schlangen – Jaguare werden aufgrund verbrannter Pfoten behandelt.

USA und Mexico

Der Westen der USA und die nördliche Spitze Mexikos verzeichnen derzeit Temperaturen von über 40 Grad – von der Hitze stark betroffen ist die Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona mit Temperaturen von rund 45 Grad. Dort kommen nun sogenannte «cooling centers», also Kühlzentren mit Klimaanlage, für Obdachlose und ältere Menschen zum Einsatz, damit diese der glühenden Hitze entkommen können.

Phoenix, Arizona: Der Westen der USA verzeichnet Temperaturen von bis zu 45 Grad.
Phoenix, Arizona: Auch hier soll Sprühnebel für Abkühlung sorgen.
Phoenix, Arizona: In sogenannten «cooling centers», also klimatisierten, öffentlich zugänglichen Räumen, können Obdachlose und ältere Menschen der Hitze entfliehen.
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Phoenix, Arizona: Der Westen der USA verzeichnet Temperaturen von bis zu 45 Grad.

Getty Images via AFP

Auch in New York werden die Zentren derzeit rege genutzt – die Grossstadt im Osten der USA sah diese Woche durchgehend Temperaturen über 30 Grad.

Kanada

Während in den USA die Hitze zum Problem wird, wunderten sich Kanadierinnen und Kanadier im Westen des Landes Mitte dieser Woche über sommerliche Schneeschauer.

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