Höchster Wolkenkratzer: Bau des Jeddah Towers wieder aufgenommen

Bis zu 1007 Meter hoch – aber auf jeden Fall höher als der Burj Khalifa. Das verspricht der Jeddah Tower.
Das Hochhaus entsteht in der Jeddah Economic City, einer Planstadt in Saudiarabien.
Nachdem die Baustelle mehrere Jahre still stand, wird jetzt wieder weitergebaut.
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Bis zu 1007 Meter hoch – aber auf jeden Fall höher als der Burj Khalifa. Das verspricht der Jeddah Tower.

Adrian Smith + Gordon Gill Architecture
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Bis 2028Der «höchste Wolkenkratzer der Welt» wird nun doch fertig gebaut

Der Jeddah Tower in Saudiarabien sollte das höchste Hochhaus der Welt werden, doch 2018 wurde der Bau bei 256 Metern eingestellt. Jetzt passiert auf der Baustelle wieder etwas.

Hauptsache höher als der Burj Khalifa: Der Jeddah Tower, der früher auch Kingdom Tower genannt wurde, ist ein prestigeträchtiges Bauprojekt in der Jeddah Economic City, einer Planstadt in Dschidda an der Westküste Saudiarabiens. 2011 wurde das Projekt vorgestellt. Der Turm sollte mit einer Gesamthöhe von bis zu 1007 Metern der höchste Wolkenkratzer der Welt werden.

Der Burj Khalifa, aktuell immer noch das höchste Gebäude der Welt, ist 828 Meter hoch. Der Jeddah Tower wollte diesen Rekord um satte 179 Meter übersteigen. Daraus wurde aber erst mal nichts: 2013 begannen die Bauarbeiten, 2018 wurden sie eingestellt. Eine geplante Wiederaufnahme 2020 scheiterte. Jetzt geben die Entwickler bekannt, dass die Bauarbeiten letzte Woche nach einer Zeremonie wieder aufgenommen wurden – und der Turm bis 2028 fertig sein soll.

So sah es auf der Baustelle des Jeddah Towers zwischen 2019 und letzter Woche aus. Jetzt wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen.

So sah es auf der Baustelle des Jeddah Towers zwischen 2019 und letzter Woche aus. Jetzt wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen.

Ammar shaker/CC BY 4.0/Wikipedia

Aussichtsplattform auf 652 Metern Höhe

«Die Bauarbeiten am Jeddah Tower, einem globalen Symbol für Ambitionen und Fortschritt, wurden offiziell wieder aufgenommen», schreibt der Entwickler Kingdom Holding Company. Verantwortlich für das Design ist Adrian Smith + Gill Gordon Architecture, ein Architekturbüro aus Chicago. Beteiligt am Projekt ist auch die oberbayrische Bauer AG, deren saudi-arabisches Tochterunternehmer die Stützpfähle geliefert hat, sowie der finnische Lifthersteller Kone.

Die Aussichtsplattform soll eines der Highlights des Jeddah Towers werden.

Die Aussichtsplattform soll eines der Highlights des Jeddah Towers werden.

Adrian Smith + Gordon Gill Architecture

Bei der Zeremonie zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten wurde Beton auf den Boden des 64. Stockwerks gegossen und ein Sprecher der Kingdom Holding Company sagte, man rechne damit, alle vier Tage ein weiteres Stockwerk fertigstellen zu können. Insgesamt sind über 200 Etagen geplant. Wer ganz nach oben will, der muss aber umsteigen: Einen einzelnen Liftschacht mit über einem Kilometer Länge zu bauen, ist nicht möglich. Besucherinnen und Besucher müssten bis zu dreimal umsteigen, um den obersten Stock zu erreichen.

Weitere Planstädte in Saudiarabien

Die Jeddah Economic City ist bei weitem nicht das einzige riesige Bauprojekt in Saudiarabien. In den vergangenen Jahren begannen auch die Bauarbeiten an zahlreichen Projekten unter dem Namen Neom, einzelne Gebiete, wie die Ferieninsel Sindalah, sind bereits fertig.

Die Luxusinsel Sindalah ist die erste Region des Neom-Grossprojekts, die fertiggestellt wurde.
Das Projekt steht massiv in der Kritik, unter anderem wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen.
Mehrere grosse und bekannte Architekturbüros wie Zaha Hadid Architects und BIG arbeiten an den verschiedenen Regionen.
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Die Luxusinsel Sindalah ist die erste Region des Neom-Grossprojekts, die fertiggestellt wurde.

Neom

Das Projekt ist wegen möglicher Verstösse gegen Menschenrechte, darunter Vertreibung der lokalen Bevölkerung und Erschiessungen sowie Umweltverschmutzung umstritten. Lina Alhathloul von der Menschenrechtsorganisation ALQST sagt, dass das Projekt «auf dem Blut der Saudis» gebaut werde. So wurden drei Personen, die vor Ort gegen das Projekt protestiert haben sollen, zum Tode verurteilt. Saudiarabien bestreitet die Vorwürfe und sagt, die drei Personen seien Terroristen gewesen. Über die Zustände in den anderen Planstädten ist wenig bekannt.

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