Hoffmann mit Trainingsbestzeit - Cuche «bereit»

Aktualisiert

Hoffmann mit Trainingsbestzeit - Cuche «bereit»

Zum ersten Mal seit drei Jahren erzielte der Bündner Ambrosi Hoffmann wieder Trainingsbestzeit. Im einzigen Trainingslauf von Kvitfjell, wo am Freitag die Super-Kombination und am Samstag die Abfahrt stattfinden, lag er 0,19 voraus.

Hoffmann hatte bei der letzten Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell 2005 auf dem Podest gestanden. Sein bestes Abfahrtsergebnis in diesem Winter war jedoch «nur» der 4. Rang in Wengen. Ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss notierte er nun die dritte Trainingsbestzeit seiner Karriere nach Beaver Creek im Dezember 2002 und Chamonix 2004. Auf der weichen Piste von Kvitfjell setzte sich offensichtlich seine feine Fahrweise durch. «Ein bisschen kompakter wünsche ich mir die Piste für das Rennen aber schon noch», sagte der Davoser.

Ebenfalls in bestechender Form zeigte sich Didier Cuche, der als als Trainings-Fünfter 0,55 Sekunden verlor. Cuche könnte am Samstag die kleine Weltcup-Kristallkugel für die Abfahrtswertung gewinnen. Ausserdem hat er noch Chancen auf den Gewinn des Gesamtweltcups, in dem er hinter Benjamin Raich (945 Punkte) und Aksel Lund Svindal (868) mit 788 Zählern im 3. Rang liegt. Am Ende könnte jeder einzelne Weltcup-Punkt eine Rolle spielen.

Aus diesem Grund absolvierte der Westschweizer gestern Nachmittag auch noch ein Slalomtraining, das gemäss Aussage von Trainer Patrice Morisod zufriedenstellend verlief. Ob Cuche nach der heutigen Kombi-Abfahrt den Slalom bestreitet, liessen er und seine Trainer jedoch offen; dies hängt von der Ausgangslage nach der Abfahrt ab. «Ich habe in den letzten fünf bis sechs Jahren vielleicht zwölf Slalomläufe gefahren», sagte Cuche; «das ist sehr wenig.» Seine letzten Kombi-Slaloms bestritt er 2004 in Kitzbühel und Chamonix.

Zu denken gaben dem Westschweizer die Besonderheiten des Slaloms von Kvitfjell, der auf dem teilweise sehr flachen Schlussteil der Abfahrtsstrecke ausgetragen wird und wegen seiner extremen Länge die Slalomfahrer bevorteilen dürfte.

Berthod und Albrecht weit zurück

Die Überlänge des Slalomparcours wiederum kommt in der heutigen Super-Kombination, in der es definitiv um die erstmals vergebene kleine Kristallkugel geht, den Schweizer «Zwillingen» entgegen. Marc Berthod, der Weltcupleader in dieser Disziplin, und Weltmeister Daniel Albrecht kassierten im Abfahrtstraining brutale Rückstände: Albrecht (56.) 4,27 Sekunden, Berthod (74.) 5,56. Im Gegensatz dazu verlor Abfahrtsweltmeister Svindal als 12. nur 1,16. Svindal liegt in der Superkombi-Wertung nur einen Punkt hinter Berthod.

«Wir kennen die Gründe für die grossen Zeitverluste», sagte Männerchef Martin Rufener. «Für Marc Berthod war es die erste Fahrt auf dieser Strecke. Die beiden sind bestimmt in der Lage, im Rennen den Schalter umzukippen.» Albrecht befuhr die olympische Abfahrtspiste von 1994 in Kvitfjell bereits 2003 einmal beim Weltcup-Finale dank seinem damals errungenen Junioren-WM-Titel.

Einziges Abfahrts-Training:

1. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1:46,74.

2. Marco Büchel (Lie) 0,19 zurück.

3. Christoph Gruber (Ö) 0,46.

4. Erik Guay (Ka) 0,51.

5. Didier Cuche (Sz) 0,55.

6. Hans Grugger (Ö) 0,56.

7. Hermann Maier (Ö) und Peter Fill (It) je 0,85.

9. Fritz Strobl (Ö) 0,89.

10. Pierre-Emmanuel Dalcin (Fr) 1,03.

11. Tobias Grünenfelder (Sz) 1,13.

12. Aksel Lund Svindal (No) 1,16. - Ferner: 15. Didier Défago 1,24. 22. Silvan Zurbriggen 1,90. 26. Bruno Kernen 2,30. 29. Konrad Hari 2,49. 30. Beni Hofer 2,52. 31. Bode Miller (USA) 2,53. 32. Benjamin Raich (Ö) 2,54. 46. Olivier Brand 3,37. 56. Daniel Albrecht 4,27. 74. Marc Berthod 5,56. - 84 gestartet. (si)

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