Hoteldirektor lädt Bibel-Fundi wieder aus

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Auftritt in HotelHoteldirektor lädt Bibel-Fundi wieder aus

Referat abgesagt: Werner Arn darf mit seinem Christlichen Informationsdienst nicht im Luzerner Waldstätterhof auftreten. Mit dessen Ansichten will das Hotel nichts zu tun haben.

von
mme
Im Luzerner Hotel Waldstätterhof wollte der umstrittene Bibel-Fundamentalist Werner Arn Referate halten.

Im Luzerner Hotel Waldstätterhof wollte der umstrittene Bibel-Fundamentalist Werner Arn Referate halten.

«Die Werte von Werner Arn können wir nicht vertreten. Wir wollen seinen Christlichen Informationsdienst deshalb nicht bei uns im Haus haben»: So begründet Patric Graber, Hoteldirektor im Waldstätterhof in Luzern, die Absage an den Toggenburger Missionar Werner Arn. Dieser hatte im Hotel einen Saal gebucht, um dort am Donnerstag und am Freitag mit seinem Christlichen Informationsdienst Referate zu halten. Die Einladungen waren schon gedruckt und in Luzerner Haushalte verteilt worden. Aufgrund von Recherchen von 20 Minuten hat das Hotelmanagement erfahren, welche Ansichten Arn vertritt: etwa, dasw Homosexualität Sünde sei oder dass Arn die offiziellen Landeskirchen als Sekten bezeichnet und Körperstrafen für Kinder gutheisst (20 Minuten berichtete).

Angemeldet hatte sich ein «Bibelkreis» für die beiden Referate im Waldstätterhof. Von diesem Veranstalter sieht sich Hoteldirektor Graber getäuscht. Laut Sektenexperte Georg Otto Schmid würden sich die lokalen Gruppen von Werner Arn «Bibelkreis Luzern» oder mit einem anderen Ortsnamen am Schluss nennen, zumal «Bibelkreis» kein geschützter Begriff sei. Mit seriösen Bibelkreisen habe dies nichts zu tun. Diese würden jeweils deklarieren, zu welcher offiziellen Pfarrei man beispielsweise gehöre.

Arn will in einem anderen Saal missionieren

Werner Arn bestätigt, dass er vom Hotel wieder ausgeladen wurde. Er sei deswegen nicht enttäuscht – «alles läuft über Gottes Wille». Mit seinem Bibelkreis sei er schon mehrere Male im Waldstätterhof aufgetreten und habe dort Referate gehalten, sagte Arn auf Anfrage. «Dort führten wir jeweils ein Bibelstudium für jedermann durch.» Im Waldstätterhof habe er konkret auch schon darüber gesprochen, dass homosexuelle Männer Sünder seien.

Arn sagt, er habe das Hotelmanagement nicht getäuscht. «Wenn ich sage, wir vertreten die Botschaft der Bibel, dann habe ich die Wahrheit gesagt. Das ist die Auffassung Gottes, nicht jene von Herrn Graber.» Gerne würde er sein Bibelstudium in einem anderen Saal in der Zentralschweiz durchführen, wenn ihm jemand einen Saal zur Verfügung stelle. Im Waldstätterhof ist auf jeden Fall Schluss damit.

«Homophob und frauenverachtend»

Darüber freuen sich die Juso der Stadt Luzern – sie hatten eine Demo angekündigt, «sollte einem homophoben und frauenverachtenden Menschen eine solche Bühne geboten werden».

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