Starke ZahlenHP und Nvidia brillieren
Die Computerindustrie hat die Krise hinter sich gelassen. Die Verkäufe boomen. Das haben der weltgrösste Computerhersteller Hewlett-Packard HP und der Grafikkarten-Spezialist Nvidia mit ihren Quartalszahlen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Beiden Unternehmen geht es so gut wie seit langem nicht mehr. HP schlage sich besser als der Markt, sagte Konzernchef Mark Hurd am Mittwoch im kalifornischen Palo Alto. «Wir sind die Nummer eins oder Nummer zwei auf jedem wichtigen Feld.» Von November bis Januar setzte HP mit 31,2 Mrd. Dollar rund 8 Prozent mehr um als vor einem Jahr. Der Gewinn stieg unterm Strich sogar um 25 Prozent auf 2,3 Mrd. Dollar.
Das Kunststück gelang der Konzernführung durch eisernes Sparen und durch den Ausbau des lukrativen Servicegeschäfts. HP hatte sich vor zwei Jahren den Computer-Dienstleister EDS einverleibt. Tausende Stellen fielen dem Zusammenschluss zum Opfer.
Im Gesamtjahr traut Konzernchef Hurd seinem Unternehmen nun einen Umsatz von 121,5 bis 122,5 Mrd. Dollar zu. Darin noch nicht eingerechnet ist der jüngste Zukauf des Netzwerk-Spezialisten 3Com, mit dem sich HP vor allem bei seinen Geschäftskunden eine noch stärkere Stellung verspricht. HP macht den Grossteil seines Geschäfts mit Firmen. Neben Bürorechnern verkauft der Konzern leistungsstarke Grosscomputer, Speichersysteme, Drucker und Software.
Produktion auf Hochtouren
Nvidia komme mit der Produktion kaum hinterher, sagte auch Konzernchef Jen-Hsun Huang. Im vierten Quartal verdiente das Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara unterm Strich 131 Mio. Dollar. Vor einem Jahr hatte Nvidia noch einen Verlust von 145 Mio. Dollar eingefahren, war zwischenzeitlich aber in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Umsatz legte um 9 Prozent auf 983 Mio. Dollar zu und soll im laufenden ersten Quartal auf diesem Niveau bleiben.
In den vergangenen Wochen hatten sich bereits andere Technologie- Schwergewichte bärenstark präsentiert. IBM profitierte von seinem starken Service-Standbein, Apple von dem Erfolg seines iPhone-Handys und die Chiphersteller AMD und Intel von der sprunghaft angestiegenen Nachfrage nach Computern.
Das Geschäft mit Computern hat sich schnell von der Wirtschaftskrise erholt, weil vor allem Firmen zu Investitionen gezwungen sind. Über Jahre hatten sie die Anschaffung von neuen Geräten hinten angestellt. Der Trend hatte sich in der Krise noch verstärkt. (sda)