Grosse KonkurrenzHundehalter-Kurse: Viele Anbieter wollen profitieren
Wer einen Hund kauft, muss die Schulbank drücken – dies verlangt das Tierschutzgesetz. Die Konkurrenz zwischen den Hundeschulen ist gross.
Der Bund nimmt die Hundehalter an die Leine: Jeder, der sich einen Hund anschafft, muss einen Kurs absolvieren. Dies sieht das Tierschutzgesetz vor, das seit 1. September 2008 in Kraft ist. «Seither spriessen neue Hundeschulen wie Pilze aus dem Boden», sagt Steve Grütter, Schulleiter der Banner's Dog School. Er vermutet, dass vielen vor allem die tägliche praktische Erfahrung in der Ausbildung von Mensch und Hund fehlt. Diese Befürchtung teilt auch Carolina Jaroch von Animalcoach: «Ich kenne einen Kursleiter, der erst seit kurzem einen Hund hat – so kann man anderen doch keine Tipps geben.»
Den Grund für die massive Zunahme glauben andere Besitzer einer Hundeschule zu kennen: «Viele meinen, sie könnten dank dem Obligatorium schnell Geld verdienen.» Die Kurse kann jeder durchführen, der bei einer der zugelassenen 16 Organisationen eine Ausbildung absolviert hat. «Kurse anbieten ist nicht einfach – es braucht Erfahrung in verschiedenen Bereichen», sagt Sandra Link, Inhaberin von Gooddog. Sie hat deshalb beobachtet, dass viele der zahlreichen Kursanbieter nach kurzer Zeit wieder aufgegeben haben. Trotzdem rät sie Hundehaltern, die Schulen und Kursangebote sorgfältig miteinander zu vergleichen. (rry/20 Minuten)
Hundekurse teils ausgebucht
Seit Januar bieten Hundeschulen die obligatorischen Kurse an. Zu ihnen gehört Carolina Jaroch von Animalcoach: «Ich werde überrannt für Anfang 2010 führe ich bereits eine Warteliste.» Auch Sandra Link von Gooddog ist sehr gut ausgelastet: «Es gibt aber Teilnehmer, die skeptisch sind bezüglich des Kurszwangs.» Bereits nach einer Stunde spüre sie davon nichts mehr. «Sie haben Spass, mit ihrem Tier zu arbeiten, und lernen, es besser zu verstehen.» Bei beiden machen über 60 Prozent der Kursbesucher weitere Ausbildungen mehr als vor dem Gesetz.