Fabio Coltorti«Ich beende meine Karriere in Leipzig»
Der frühere Nati-Torhüter Fabio Coltorti (35) freut sich auf die Bundesliga mit RB Leipzig und die Zeit danach.
Fabio Coltorti, sind Sie ausgeschlafen?
Die Nacht nach dem Aufstieg war schon sehr lang. Am Montag machten wir uns dann an der Sonne in Leipzig einen schönen Tag.
Vor zwei Jahren belohnte sich die Mannschaft nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga mit einem dreitägigen Abstecher nach Mallorca. Wohin geht es diesmal?
Wir haben noch eine Partie am Sonntag. Für Duisburg ist diese im Abstiegskampf überlebenswichtig. Wir wollen uns deshalb nicht den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung gefallen lassen und bleiben hier. Ab Mittwoch wird wieder normal trainiert.
Als Sie vor vier Jahren nach Leipzig gingen, schüttelten viele in der Schweiz den Kopf.
Auch deshalb bedeutet der Aufstieg in die Bundesliga eine tiefe Genugtuung für mich. Zumal ich auch ein wichtiger Teil des Erfolgs bin.
Diese Saison verpassten Sie jedoch zwölf Spiele.
Ja, wegen der Schulterverletzung fiel ich im Februar aus, danach gab es keinen Grund, den Goalie zu wechseln. Dass ich aber ausgerechnet im wichtigsten Spiel nach drei Monaten ohne Spielpraxis wieder zum Einsatz komme, ist ein starkes Signal. Es zeigt, wenn es zählt und ich fit bin, gibt es für Leipzig keinen besseren Goalie als mich.
Voraussichtlich sind Sie nächste Saison der fünfte Schweizer Stammtorhüter in der Bundesliga. Haben Sie Kontakt zu den anderen?
Nein, die meisten wie Sommer oder Bürki gehören ja zu der Generation nach mir.
Ihr Vertrag hat sich um ein Jahr bis 2017 verlängert. Ist danach Schluss?
Ich weiss es nicht, eigentlich kann ich mir gut vorstellen, noch zwei, drei Jährchen zu bleiben.
Ein Ausklang der Karriere in der Schweiz steht nicht zur Debatte?
Das ist unrealistisch, dazu ist die emotionale Verbundenheit mit Leipzig zu gross. Nach der Karriere will ich dann zu meiner Familie nach Spanien ziehen.
Ihre bald siebenjährige Tochter geht zur Schule und lebt mit Ihrer Frau in Marbella. Wie oft sehen Sie sie?
Nach Möglichkeit alle sechs Wochen zwei, drei Tage. Zuletzt klappte das wegen des vollen Terminplans aber nicht. Seit den Weihnachtsferien habe ich sie zwei Tage gesehen. Das ist schon sehr hart. Deshalb warte ich sehnlichst auf die Sommerpause. Ich freue mich auch auf die Zeit nach der Karriere. Dann wird mich meine Familie jeden Tag am Hals haben.-