Früherer Bekannter packt aus«Ich bin 100 Prozent sicher, dass Brückner Maddie ermordet hat»
Der im Fall Maddie McCann mordverdächtige Christian Brückner prahlte 2007 gegenüber einem Freund, er habe bei Einbrüchen an der Algarve an die hundert Pässe gestohlen. Nun erfuhr er von Brückners pädophilen Neigungen – und ist überzeugt, dass dieser Maddie entführte und tötete.
Darum gehts
Christian Post (54), ein Musiker und IT-Spezialist, der heute in Kambodscha lebt, lernte Christian Brückner (45) in den frühen 2000er Jahren an der Algarve in einer Bar kennen. Die beiden Deutschen freundeten sich an und besuchten sich gegenseitig in ihren jeweiligen Wohnungen. Dabei fand Post eines Tages heraus, wovon Brückner lebte. «Ich war bei ihm zuhause und sah buchstäblich Berge von Pässen, sicher 60 bis 100 lagen da sauber geordnet in drei Bergen», erzählt er dem britischen «Mirror», der ihn an seinem neuen Wohnort aufspürte. Brückner habe dann zugegeben, dass er in Praia do Luz – dem Ferienort, wo Maddie 2007 verschwand – nachts über Balkone und durch Fenster in Wohnungen eindringe und Wertsachen stehle. «Er tue dies nur nachts, weil das Risiko tagsüber zu gross sei, erzählte er mir», so Post weiter.
«Zudem sagte er mir, dass er ein wenig Marihuana verkaufe, um Geld zu machen. Es gab aber keinerlei Hinweise, dass er sich sexuell für Kinder interessierte oder sonst sexuelle Verbrechen verübte», berichtet Brückners Ex-Freund weiter. Erst viel später erfuhr er aus den Medien, dass sein Bekannter eine pädophile Geschichte hat: Zweimal wurde Brückner deswegen sogar aus Portugal ausgewiesen. Schliesslich wurde Post über seinen Bruder von den deutschen Ermittlungsbehörden kontaktiert, die ihn über weitere Vorwürfe gegen seinen Ex-Freund Brückner und seine mögliche Verstrickung im Fall Maddie informierten. Mittlerweile wurde er zweimal von den deutschen Behörden einvernommen.
«Er hätte sie auf jeden Fall mitgenommen»
«Als ich erfuhr, dass er in diesem Fall als Verdächtiger gilt, war ich absolut geschockt», sagt Post. Im Nachhinein mache nun alles Sinn: «Jetzt wo ich um seine pädophile Geschichte weiss, bin ich 100 Prozent sicher, dass er Maddie entführte. Ich denke, er stiess bei einem Raubzug zufällig auf die Kleine und nahm sie mit.» Er glaube, dass bei Brückner «in Schalter umgelegt wurde» und er angesichts der Möglichkeit, die sich ihm bot, nicht anders konnte, als das Mädchen mitzunehmen. «Wenn er auf ein kleines Mädchen gestossen wäre, das alleine in einem Appartement schläft, hätte er es sicherlich mitgenommen.»
Post hatte zwar 2006 auf Brückners Wunsch dessen Wohnung in Praia do Luz von verdächtigen Gegenständen befreit, als dieser in U-Haft sass und Pornos gefunden, aber keine Hinweise auf kinderpornografische Neigungen entdeckt.
Post betont, er sei «angeekelt» darüber, mit Brückner befreundet gewesen zu sein, und bereue, dass er die Polizei damals nicht über Brückners Einbrüche informierte. Er sei gewillt, mit der Justiz zusammenzuarbeiten und selbst vor Gericht auszusagen – «um zu helfen, ihn zu verurteilen, wenn das notwendig ist.»