«Ich sah Maddie mit einer Frau, sie spricht jetzt Deutsch»

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Augenzeugin im Fall McCann«Ich sah Maddie mit einer Frau, sie spricht jetzt Deutsch»

Eine Zeugin aus Portugal will Madeleine McCann vor drei Jahren in einem Supermarkt in der Algarve gesehen haben. Die Frau ist sich sicher, dass es die Vermisste war: «Sie hatte den markanten Fleck in der Iris des rechten Auges.»

Augenzeugin Maria erzählt im portugiesischen TV, dass sie 2017 die vermisste Maddie McCann in einem Supermarkt in der Algarve gesehen habe.
Sie erkannte das Kind – mittlerweile ein Teenager – an dem dunklen Fleck im rechten Auge.
Die Zeugin sagte, Maddie sei in Begleitung einer Person gewesen, mit der sie sich auf Deutsch unterhalten habe.
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Augenzeugin Maria erzählt im portugiesischen TV, dass sie 2017 die vermisste Maddie McCann in einem Supermarkt in der Algarve gesehen habe.

Screenshot RTP

Darum gehts

  • Eine Zeugin meldete sich kürzlich bei der portugiesischen Polizei.
  • Sie gibt an, die vermisste Madeleine McCann vor drei Jahren in einem Supermarkt in der Algarve gesehen zu haben.
  • Die Frau ist sich sicher, dass es Maddie war, weil das Mädchen, dass sie sah, auch den kennzeichnenden Fleck im Auge hatte.

«Ich bin mir ganz sicher, dass es Maddie war», sagt Maria. Die Portugiesin behauptet in der Sendung «Sexta» des portugiesischen Nachrichtensenders RTP, dass sie vor drei Jahren der vermissten Madeleine McCann direkt gegenübergestanden sei – von Angesicht zu Angesicht und mit einer Begleiterin.

Die Frau, die sich nur als Maria ausgibt und als Dozentin arbeitet, sagte, sie habe das Mädchen am markanten Fleck in der Iris des rechten Auges erkannt.

Maria will Maddie an der Kasse des Supermarkts Apolonia nahe der portugiesischen Ortschaft Albufeira in der Algarve gesehen haben. «Das Mädchen sprach Deutsch mit ihrer Begleitung. In der ersten Sekunde realisierte ich nicht, wer dieses Mädchen war. Erst nachdem es schon gegangen war, erkannte ich es. Leider zu spät.»

Polizei hält die Spur für wenig versprechend

Maria kehrte nach der Begegnung zum Supermarkt zurück. «Ich wanderte durch die Gänge, stand an den Kassen herum» – doch die Zeugin traf Maddie nie wieder, wie sie in der Sendung schildert.

Die Portugiesin erzählte ihren Bekannten von ihrer Erfahrung: «Alle meinten aber, dass es keinen Sinn mache, was ich gesehen hatte.» Aber als sie jetzt das Bild des Deutschen Christian Brückner in den Nachrichten sah und erfuhr, dass er in einen Einbruch verwickelt war, der kaum 200 Meter vom Supermarkt stattgefunden hatte, habe sie das Mädchen mit dem Fall McCann in Verbindung gebracht. Sie ging mit dieser Information zur Polizei.

Seither habe sie keine Behörde kontaktiert, so die Zeugin. Laut dem Sender RTP hält die Polizei diese Spur für wenig versprechend. Dennoch würden alle Ermittlungslinien offen bleiben, so die portugiesische Journalistin Sandra Felgueiras. Die RTP-Reporterin beschäftigt sich seit Jahren mit dem Fall McCann. Felgueiras äussert sich zu den Ermittlungen in der achtteiligen Netflix-Doku «The Disappearance of Madeleine McCann».

Der Dokumentarfilm wurde von der britischen Presse – und vor allem von der Familie McCann – stark kritisiert. Die Eltern des vermissten Kindes weigerten sich, daran teilzunehmen. «Wir sehen nicht, wie diese Doku bei der Suche nach Madeleine helfen soll. Ausserdem könnte sie sogar die laufende polizeiliche Untersuchung behindern.»

Britische Wahrsagerin «sah» Maddie in Deutschland

Die Aussagen der portugiesischen Zeugin stimmen in einem Punkt mit jenen der britischen Hellseherin Fia Johansson überein, die vor mehreren Monaten angegeben hatte, Maddie «in Deutschland zu sehen». Das Mädchen soll mittlerweile Melanie heissen und eine wunderschöne Stimme haben. Zwischen 2022 und 2024 werde man den Vermisstenfall schliesslich aufklären, so das Medium. Da würden die Eltern ihre vermisste Tochter wiedererkennen.

Die Hellseherin glaubt zudem zu wissen, was mit dem Kind passiert ist: Ein Kinderhändler aus Deutschland soll das kleine Mädchen entführt haben. Der Täter sei kurz danach gefasst und inhaftiert worden, allerdings habe man ihn nie mit dem Fall Maddie in Verbindung gebracht.

Wer ist Christian Brückner?

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt seit Wochen wegen Mordverdachts gegen den 43 Jahre alten Deutschen Christian Brückner. Der Mann, der wegen einer anderen Straftat in Zusammenhang mit Drogen inhaftiert ist, steht im Verdacht, die damals Dreijährige am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanlage des Algarve-Badeortes Praia da Luz entführt zu haben.

Bei den Ermittlungen hat die portugiesische Polizei in den vergangenen Wochen zahlreiche Bewohner der Region befragt. Letzte Woche hatte die Journalistin Sandra Felgueiras publik gemacht, dass Brückner 2017 in der Nähe von Praia da Luz verhaftet worden sei, weil er sich vor Kindern entblösst haben solle.

Die Ermittler in Deutschland sind überzeugt, dass Madeleine McCann tot ist. Die britische Polizei geht hingegen weiter von einem Vermisstenfall aus.

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