Kritik an Armee«Ich halte es für problematisch, dass Kinder mit solchen Gegenständen spielen»
Bei einer Sonderschau an der Thurgauer Messer Wega hat die Schweizer Armee Kinder Spielzeug-Granaten werfen lassen. Das sorgt für Kritik.
Handgranaten-Attrappen werfen oder in einen Panzer klettern: An der diesjährigen Wega lud die Schweizer Armee die Besuchenden, darunter auch Kinder, an verschiedenen Posten zum Mitmachen ein. Das kam nicht bei allen gut an. «Voll daneben», «nicht kindergerecht» und «gewaltverherrlichend» sind einige Kritikpunkte. Psychologe Felix Hof ordnet ein.
Herr Hof, was sagen Sie zu dem Angebot?
Ich begrüsse es grundsätzlich, dass man junge Leute früh an ihre Dienstpflicht erinnert und ihnen zeigt, was für Ausbildungsmöglichkeiten es gibt. Es ist aber eine Frage des Alters und auch der Art und Weise, wie man ihnen das Thema näher bringt. Dass Kinder mit solchen Gegenständen spielen, halte ich für problematisch.
Wieso?
Eine Handgranate ist definitiv kein Kinderspielzeug, sondern ein Tötungsinstrument. Das Problem ist, dass beim Spielen eine Verharmlosung beziehungsweise Verherrlichung solcher Gegenstände stattfindet. Ein Kind kann die Gefahr und die Auswirkungen, die von seinem Gegenstand ausgehen, nicht richtig einordnen.
Wie bringt man so ein Thema den Kindern näher?
Natürlich ist es wichtig, dass man mit den Kindern über Themen wie Krieg spricht. Man muss eine geeignete Kommunikationsform finden, die kindgerecht ist, aber das Thema nicht verharmlost. Da sind die Eltern und in diesem Fall die Armee als Organisatoren gefragt.
Das sagt die Schweizer Armee
Bei einer Sonderschau an der Thurgauer Messer Wega hat die Schweizer Armee Kinder Spielzeug-Granaten werfen lassen. Das sorgt für Kritik.
Video: 20min/Janina Schenker/Aurelia CampedelKeine News mehr verpassen
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