Bub (4) tot, Mutter in Haft«Ich muss immer an das arme Kind denken»
Die Kantonspolizei Zürich hat in Bülach eine Frau verhaftet. Sie wird verdächtigt, ihren 4-jährigen Sohn getötet zu haben. Nachbarn sind fassungslos.
Kurz nach 19.30 Uhr ging am Sonntag bei der Einsatzzentrale von Schutz & Rettung die Meldung über einen medizinischen Notfall eines Kleinkindes in Bülach ein. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmassnahmen durch die ausgerückten Sanitäter verstarb der 4-jährige Knabe.
Gemäss ersten Erkenntnissen kann ein Tötungsdelikt nicht ausgeschlossen werden. Die 30-jährige Mutter wurde verhaftet, die Staatsanwaltschaft stellte Antrag auf Untersuchungshaft. Gemäss Recherchen von 20 Minuten handelt es sich um eine Kamerunerin, die seit mehreren Monaten eine Wohnung der reformierten Kirche in Bülach mietet. Auf Facebook gibt sie sich sehr religiös.
«Sie machte immer einen ganz normalen Eindruck»
«Sie machte immer einen ganz normalen Eindruck – spricht hauptsächlich Französisch», so eine Person, die bei der Kirchengemeinde arbeitet. Die Wohnungen würden an Personen vermietet, die darauf angewiesen seien. Die Nachbarin, die im gleichen Haus wohnte und sowohl die Frau als auch den Bub kannte, steht am Fenster und sagt in Tränen aufgelöst: «Ich mag nicht mehr darüber sprechen. Ich muss immer an das arme Kind denken.»
Eine Anwohnerin beobachtete die Szenerie: «Die Frau sass ganz ruhig am Brunnen und hielt das Kind in den Armen. Neben ihr stand ein junger Mann. Sie versuchte, es mit einer Decke zuzudecken: Es wirkte, als ob sie einen Schock hatte», sagt die Frau gegenüber 20 Minuten. Kurz darauf sei die Sanität eingetroffen.
«Es läuft mir immer noch kalt den Rücken hinunter»
«Sie standen lange auf dem Parkplatz gleich neben dem Kreisel. In der Zwischenzeit wurde ein weisses Zelt aufgestellt. Sie haben dann das Kind auf einer Trage ins Zelt gebracht», erzählt die Anwohnerin, die immer noch fassungslos ist.
Eine Mutter, die am Sonntag vorbeigelaufen ist, ist ebenfalls schockiert: «Das ist wirklich tragisch. Es läuft mir immer noch kalt den Rücken hinunter.» Viel habe sie aber nicht gesehen: «Ich habe nur mitbekommen, wie sie versucht haben, das Kind zu reanimieren und eine Frau in den Krankenwagen eingestiegen ist.»