Dominique Rinderknecht«Ich muss mich oft doppelt beweisen»
Dominique Rinderknecht setzt sich für die Gleichstellung von Frauen ein. Dafür reist sie auch in Corona-Zeiten. «Für mich ist das ein Herzensthema», sagt sie.
Die Swiss Music Awards hatte Dominique Rinderknecht (30) am Wochenende noch sausen lassen – wegen der fortschreitenden Ausbreitung des Coronavirus. Am Dienstag reiste sie aber nun nach Berlin, um an einem Gesprächspanel zum Thema Gleichstellung teilzunehmen.
Sie selbst setzt sich schon länger dafür ein: «Ich habe auch sonst selbst solche Talks organisiert.» Im Flugzeug trug sie übrigens eine Hygienemaske, und sie habe ein Desinfektionsmittel dabeigehabt.
«Traut euch eine Meinung zu haben. Und dazu zu stehen.»
Das Panel in Berlin habe sie inspiriert: «In Deutschland herrscht eine andere Mentalität, davon will ich etwas mitnehmen. Alle trauten sich, etwas zu sagen.» Sie wünsche sich, dass auch hierzulande mehr Frauen ihre Meinung äussern und zu dieser stehen würden. «In der Schweiz herrscht viel mehr Zurückhaltung, gerade bei Frauen.»
Sie selbst erlebe «ständig und immer noch» diskriminierenden Umgang im Alltag. «Ich habe oft das Gefühl, dass ich ignoriert werde, wenn es in einer Gesprächsrunde um wichtige Themen geht – privat oder beruflich.» Das habe damit zu tun, dass sie eine Frau sei.
«Mir wird weniger zugetraut als einem Mann im gleichen Alter.»
«Ich muss mich oft doppelt beweisen. Ich glaube, mir wird weniger zugetraut als einem jungen Mann im gleichen Alter.» Sie versuche, Gleichstellung möglichst konsequent im Alltag zu leben – so achte sie vermehrt auf die Sprache. «Ich sage nicht: ‹Du bist eine Pussy› oder ‹das braucht Eier›.»
Bezüglich Coronavirus will sich Rinderknecht nicht verkrampfen. Sie wasche ihre Hände öfter, verzichte auf Händeschütteln und Umarmungen. «Und ich habe ein paar Pastapackungen mehr als sonst zu Hause – die veganen Optionen muss man safen.»