Frauen-EM«Ich war sehr nervös» – Nati-Star Bachmann spricht über ihre Traum-Verlobung
An der Europameisterschaft trifft die Nati auf Portugal, Schweden und die Niederlande. Teil des Teams ist Ramona Bachmann, die derzeit in einer tollen Lebensphase ist. Kurz vor der EM hat sie sich verlobt.
So romantisch verlief der Verlobungsantrag von Ramona Bachmann und Charlotte Baret.
InstagramDarum gehts
Ramona Bachmann strahlt. Ja, man sieht, dass sie überglücklich ist. Kein Wunder. Kurz bevor das Vorbereitungscamp für die anstehende Europameisterschaft in England begann, stellte der Schweizer Nati-Star seiner Partnerin Charlotte Baret die wichtigste Liebes-Frage aller Zeiten: «Willst du mich heiraten?» Baret bejahte, musste sich dabei Tränen von der Backe wischen.
Gegenüber 20 Minuten spricht Bachmann nun über den bisher schönsten Tag in ihrem Leben. «Ich war vor der Frage sehr nervös – wirklich», gibt die 31-Jährige zu. Aber das gehöre doch irgendwie dazu. Hatte sie Angst vor der Reaktion Barets? Bachmann lacht und meint: «Vor der Antwort nicht, nein. Ich war eher einfach gestresst, weil ich wollte, dass alles perfekt wird.» Aber das sei es dann geworden. «Es war so perfekt, wie es auf den Fotos zu sehen ist – oder sogar noch perfekter.»
Bachmann zog für Verlobung alle Register
Für die Verlobung zog der PSG-Star auf der griechischen Insel Lefkada alle Register. Sie wählte den Moment des Sonnenuntergangs, auf dem Boden lagen verteilt rote Rosenblätter, weisse Kerzen brannten. Romantik pur! Bachmann: «Ich bin sicherlich dank dieser Verlobung in einer sehr guten Lebensphase.» Ihr gehe es sehr, sehr gut. Und: «Es ist super, wenn man in ein Turnier startet und es im Privatleben grossartig läuft. Dann hat man den Kopf frei.»
Für die Nati ist das sicherlich bestens. Denn das Team von Nils Nielsen braucht eine starke Ramona Bachmann. Der Vize-Captain ist – wie Lia Wälti – ein unverzichtbarer Teil der Nati. 123 Spiele bestritt sie bereits für die Nationalmannschaft. In der Torschützenliste der Schweizer Internationalen liegt die Stürmerin zusammen mit der zurückgetretenen Lara Dickenmann auf Platz zwei (53 Treffer). Nur Ana-Maria Crnogorcevic hat mehr Tore für die Schweiz geschossen (67).
Am Donnerstagabend bei der 0:4-Pleite gegen England musste sie verletzt ausgewechselt werden. Die Sorge war daraufhin gross. Wird sie die EM verpassen? Gegenüber 20 Minuten gaben Coach Nils Nielsen und der Schweizerische Fussballverband jedoch Entwarnung. Der SFV teilte mit: «Für die Euro besteht keine Gefahr.»
«Wir haben viel Potential»
Das ist gut so, denn: Bei der EM trifft die Nati in einer Hammer-Gruppe auf Portugal, Schweden und die Niederlande. Dennoch glaubt Bachmann an das Weiterkommen. Sie sagt: «Gegen Portugal muss ein Sieg das Ziel sein. Dafür machen wir alles.» Und wenn man dann mit drei Punkten ins Turnier starte, sei alles möglich – auch gegen schwierige Gegnerinnen. «Wir haben viel Potential.»
Wenn sie über die Nati und die Ziele redet, spricht die 31-Jährige ruhig. Sie wirkt konzentriert. Kein Wunder – Bachmann ist ein Routinier, andere im Team orientieren sich an ihr. Wenn es bei ihr nicht läuft, dann funktioniert vieles nicht. So wie bei der 0:7-Ohrfeige gegen Deutschland, als Bachmann ein schwaches Spiel zeigte. Nachher jammerte sie über die lange Zugfahrt, Coach Nielsen widersprach ihr daraufhin. Trotz dieser kleinen Meinungsverschiedenheit ist der Däne froh, Bachmann im Team zu haben – nicht nur wegen ihres Talents, auch wegen ihrer riesigen Erfahrung.
Mit 16 Jahren unterschrieb Bachmann ihren ersten Profivertrag beim schwedischen Top-Club Umeå. Mehrere Vereine buhlten um eines der grössten Talente im Weltfussball, doch die junge Schweizerin entschied sich für den Club von der Brasilien-Legende Marta. Später ging der aus Malters stammende Nati-Star in die USA, dann zurück nach Schweden. Anschliessend kickte sie noch für Wolfsburg, Chelsea und mittlerweile nun – wie erwähnt – für Paris Saint-Germain – dem Verein von Lionel Messi, Kylian Mbappé und Co. Sie wurde mehrmals Meister, mit Chelsea gewann sie den FA-Cup.
Verlobte ist bei jedem Spiel dabei
Ein Titel mit der Nati wäre für Bachmann natürlich auch das Grösste. Vom Team ist sie überzeugt. Sie sagt: «Wir haben eine sehr gute Mischung zwischen erfahrenen Spielerinnen und jungen, die absolut hungrig sind und viel Potential haben.» Mit guten Leistungen will sie den Frauenfussball in der Schweiz pushen.
Nun steht aber erstmals – wie erwähnt – die Europameisterschaft an, auf die sich Bachmann enorm freut. Auch, weil sie hofft, dadurch den Sport pushen zu können. «Wenn man es richtig vermarktet, sind die Leute dabei. Es braucht halt einfach Effort und es benötigt Investitionen in den Frauenfussball», so der Nati-Star.
Ob die Schweiz in England reüssiert? Das wird man sehen. Tatsache ist: Einen Glücksbringer wird Bachmann immer im Stadion haben. So wird ihre Verlobte Charlotte Baret bei jedem Spiel live dabei sein. Den 31-jährigen Nati-Star wird das mit Sicherheit zum Strahlen bringen.