«Ich will wieder vorne mitfahren»

Aktualisiert

Daniel Albrecht«Ich will wieder vorne mitfahren»

Daniel Albrecht (27) ist wieder da. Ob er schon zurück ist, werden die nächsten Monate zeigen. 20 Minuten sprach mit dem Walliser über seine Gefühle und seine Erwartungen vor der Comeback-Saison.

von
Marc Fragnière
«Jetzt noch motivierter»: Skistar Daniel Albrecht in Lauenen BE im Sommertraining. (Keystone)

«Jetzt noch motivierter»: Skistar Daniel Albrecht in Lauenen BE im Sommertraining. (Keystone)

Ihr schwerer Unfall im Januar 2009, die Rückkehr auf die Ski vor gut einem Jahr, jetzt stehen wir vor einer neuen Saison. Was hat sich für Sie in den letzten zwölf Monaten geändert?

Daniel Albrecht: Sehr viel. Letztes Jahr ging es mir schlecht, obschon ich stets sagte, es gehe mir gut. Ich wollte die Saison in Angriff nehmen, aber dazu war es viel zu früh. So gesehen geht es mir jetzt viel, viel besser. Aber ich merke, dass ich jede Woche weitere Fortschritte mache. Es ist also sehr schwierig für mich, einzuschätzen, wo ich wirklich stehe.

Welche Lehren zogen Sie aus zwölf Monaten Training ohne Ernstkampf und aus Ihrem Einsatz als Vorfahrer im März am Weltcup-Finale in Garmisch?

Es hat mir viel gebracht, dass ich so früh mit dem Training begonnen hatte. In Garmisch habe ich dann gemerkt, dass noch viel fehlt.

Die Anteilnahme und das Inte­resse der Menschen in der Schweiz ist riesig. Wie viel bedeutet Ihnen das?

Es ist sehr schön, dass die Leute hinter mir stehen und mir die Daumen drücken. Es ist vor allem eine riesige Motivation. Normalerweise hat man Probleme nach einem Unfall, doch ich bin jetzt noch motivierter. Wenn ich wieder ein Weltcup-Rennen gewinnen kann, dann ist das zehnmal mehr wert als vorher. Und es ist zehnmal schwieriger als vorher.

Wie hat sich die Mannschaft verändert, seit Sie weg sind?

Sie stand immer hinter mir. Aber es war doch irgendwie schwierig, denn ich hatte keinen Bezug mehr zur Mannschaft. Ich fühle mich noch nicht als Teil des Teams, ich muss da zuerst wieder hineinfinden.

Letztes Jahr sagten Sie, Sie würden versuchen, wieder ein Skifahrer zu sein. Mit welchen Zielen starten Sie in die neue Saison?

Es gibt zwei Ziele: ein realistisches und ein persönliches. Das persönliche Ziel ist es, wieder vorne mitfahren zu können. Das realistische, es in den nächsten zwei Jahren zu schaffen.

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