Kalkbreite-ÜberbauungIm Café Bebek ist Zürich richtig Grossstadt
Fünf Meter Raumhöhe, eine Bar voller Rosen und Trams, die beinahe durchs Lokal fahren: Das neue Café Bebek in der Zürcher Kalkbreite-Überbauung verströmt Metropolen-Feeling.
Die Grösse allein haut einen um. 5 Meter hoch, 20 Meter lang und 18 Meter breit ist das Lokal in der neuen Überbauung der Genossenschaft Kalkbreite, in dem sich das eben eröffnete Café Bebek befindet. Das Restaurant mit den 120 Sitzplätzen ist u-förmig um eine überdimensionierte, wegen der Akustik gepolsterte Box angeordnet. Darin befinden sich das Buffet und die Küche. Darüber liegt die Bar mit 40 weiteren Sitzplätzen.
«Es ist wie ein Traum – wir können es selber noch nicht glauben», sagt Alex Moosbauer. Sie besitzt das Café zusammen mit Jolanda Joss, Bruno Hiltebrant und Jörg Guggisberg. Die grösste Herausforderung sei gewesen, den mit viel Beton und wenig Tageslicht ausgestatteten Raum aufzuhellen. «Unser Architekten-Team Pascale Suter und Ralf Gubler hat das sehr gut gelöst», so Moosbauer. Dafür sorgen nicht zuletzt die vom Zürcher Designer Mark Trutmann extra entworfenen XXL-Kronleuchter. Überhaupt wimmelt es im ganzen Café von Hinguckern: Vom Spannteppich mit Rosenmuster in der Bar über die Malereien des Zürcher Künstlers Nic Hess auf den rohen Betonwänden bis hin zum Steinboden aus Marokko.
Mezze und Hummus
Dieser erinnert nicht von ungefähr an jenen im Maison Blunt im Kreis 5, denn die Eigentümer sind dort wie hier dieselben. Entsprechend dominiert auf der Karte mit Mezze, Hummus oder etwa Forellenfilet nach türkischer Art auch die orientalische Küche. «Wir interpretieren diese hier aber teils anders als im Blunt», sagt Geschäftsführer und Mitinhaber Jörg Guggisberg. Wer will, kann den vier libanesischen, türkischen und griechischen Köchen durch ein grosses Fenster beim Schnippeln und Brutzeln zusehen.
Apropos Fenster – eines der grössten gibt den Blick frei in die benachbarte Tram-Einstellhalle. So kommt es, dass am späteren Abend der 2er oder der 3er quasi mitten durchs Restaurant fahren. «In einer Komposition, die hier nur wendet, sitzen jeweils sogar die Passagiere drin – das erzeugt eine spezielle Stimmung», so Guggisberg. Stimmig ist für die Crew auch der Name des Lokals. Bebek bedeutet Baby auf Türkisch, und zudem heisst ein Stadtteil von Istanbul so. «Ursprünglich wollten wir das Lokal Café Berlin nennen, doch während der zweijährigen Projektphase haben wir diese Idee, wie viele andere, wieder verworfen.»
Grosse Tische für ganze Familien
Klar war hingegen von Anfang an, dass das Café möglichst viele Leute ansprechen soll. Deshalb findet man einerseits grosse Tische, an denen ganze Familien oder auch Genossenschaften zusammensitzen können, andererseits kleine Zweiertische für ein Tête-à-tête. «Wir wollten zwar eine Bühne für die Gäste schaffen», sagt Moosbauer. «Man kann sich aber ebenso gut zurückziehen – jede und jeder soll bei uns ein Eggli finden.»