Im Jahr 2050 wird der Kaffee knapp

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KlimawandelIm Jahr 2050 wird der Kaffee knapp

Schlechte Nachrichten für Koffein-Junkies: Experten prognostizieren, dass schon in wenigen Jahrzehnten die Kaffeetassen für immer leer bleiben könnten.

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Im Jahr 2080 könnte es in unseren Kaffeetassen so aussehen. Schuld ist der Klimawandel, besagt eine Studie.
Demnach kommt es aufgrund des Klimawandels zu immer stärkeren Ernteausfällen. Laut der Forscher reicht schon ein halbes Grad Celsius zum falschen Zeitpunkt aus, um Ertrag, Geschmack und Aroma von Kaffee massgeblich zu beeinflussen.
Doch nicht nur höhere Temperaturen stellen eine Gefahr für den trinkbaren Wachmacher dar: So regnet es aufgrund des Klimawandels immer häufiger an Orten, wo es früher trocken blieb. Das führt zu einem verstärkten Aufkommen von Kaffeerost (Hemileia vastatrix), einem Pilz.
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Im Jahr 2080 könnte es in unseren Kaffeetassen so aussehen. Schuld ist der Klimawandel, besagt eine Studie.

Flickr.com/Thomas Friese/CC BY-SA 2.0

Ohne die obligatorische Tasse Kaffee geht für viele Menschen am Morgen gar nichts. Doch damit könnte laut einer aktuellen Studie bald Schluss sein: Denn die Bohnen – Basis aller Kaffeegetränke – werden zusehends knapper.

Schon im Jahr 2050 dürfte sich die Zahl der Anbauflächen – und damit die Menge des vorhandenen Kaffees – halbiert haben, prognostizieren die Wissenschaftler vom australischen Climate Institute in dem Bericht zur Studie. Bis 2080 könnten sie sogar ganz verschwunden sein.

Dreierlei Gefahren

Schuld an den düsteren Zukunftsaussichten ist laut den Experten der Klimawandel, der die Temperaturen auf der Erde bis zum Jahr 2050 um zwei Grad ansteigen lassen dürfte. Das Problem: Schon ein halbes Grad Celsius zum falschen Zeitpunkt reicht aus, um den Ertrag, den Geschmack und das Aroma von Kaffee massgeblich zu beeinflussen.

Davon würden laut den Studienautoren wichtige Kaffee-Anbauländer wie Honduras, Nicaragua, Vietnam oder Guatemala besonders betroffen sein.

Guter Rat ist teuer

Doch nicht nur höhere Temperaturen stellen eine Gefahr für den trinkbaren Wachmacher dar, sondern auch Niederschläge und Schädlinge. Durch den Klimawandel regnet es beispielsweise immer häufiger an Orten, wo es früher trocken blieb. Das führt wiederum zu einem verstärkten Aufkommen von Kaffeerost (Hemileia vastatrix), einem Pilz. Weiteres Ungemach geht von Schädlingen wie dem Kaffeekirschenkäfer aus, der ursprünglich aus dem Kongo stammt, heute aber bereits weltweit anzutreffen ist.

Um Abhilfe zu schaffen, empfehlen die Wissenschaftler, die Plantagen zu zügeln. Und zwar weg vom Äquator hinauf in die Berge. Das können die Kleinbauern jedoch nicht allein stemmen, so die Autoren. Vielmehr müssten die Grosskonzerne ihnen finanziell unter die Arme greifen und bei der Auswahl von Ausweichflächen helfen. Ganz einfach dürfte das jedoch nicht sein. Denn dort, wo der Kaffee wachsen könnte, stehen meist schützenswerte Wälder – oder das Land wird bereits anders genutzt.

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