Bohlens blöde BalladenImmer dieselbe Leier
Dieter Bohlen hat wieder mal einen neuen Schützling: Luca Hänni. Klar, hat der Pop-Titan auch ihm einen Song auf den Leib komponiert. Nur kennen wir den schon.
Er hat es geschafft und manch Eidgenossen ein Stückchen stolzer gemacht: Luca Hänni ist der erste Schweizer «Superstar» in der Geschichte von «DSDS». Was der 17-Jährige aus dem Titel macht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die nächsten Tage wird er im Eiltempo sein Album aufnehmen und für den Videoclip posieren, der die weiblichen Fans dazu bringen soll, seine erste Platte zu kaufen.
Dass der neue Song einschlägt, ist jetzt schon klar. Denn bereits am Abend der Entscheidung führten sowohl Lucas Version von «Don't Think about Me», wie auch die des Zweitplatzierten Daniele Negroni auf den aktuellen iTunes-Downloadcharts. In der Schweiz, in Deutschland und in Österreich.
Der Hit, der keiner ist
Wir können und werden also nicht bestreiten, dass sich dieser Song verkaufen lässt. Es drängt sich nur die Frage auf: Wieso - um Himmels Willen? Denn ein echter Hit ist «Don't Think about Me» nicht. Einschläfernd klingt er, so gar nicht nach Ohrwurm. Aber Dieter Bohlen hatte ja auch gar keine Zeit, ein Musikstück mit Liebe zu schreiben. Schliesslich musste der Pop-Titan den Hit, der notabene perfekt auf die Finalisten zugeschnitten sein soll, nur wenige Tage vor dem Finale zu Ende produziert haben. Also schon, bevor der Sieger feststand.
«Don't Think about Me» - ein typischer Bohlen-Song eben. Kennt man einen der Songs, die für die letzten «Deutschland sucht den Superstar»-Staffeln geschrieben wurden, kennt man alle: Sie heissen «I still Burn», «Call My Name» oder «Take Me Tonight». Der einfache, meist in drei Wörter gepackte Songtitel soll möglichst viel Ohrwurmpotential haben. Der Rhythmus ist einfach und subtil, die Melodie so simpel, dass sie gerade noch so als Radiostück durchgeht. Und das Englisch ist darum so leicht verständlich, damit auch jeder mitsingen kann – nicht etwa, weil Herr Dieter der Sprache nicht mächtig wäre.
Aber wir wollen unserem neuen Superstar den Song jetzt nicht miesreden. Und wer sind wir denn überhaupt schon?! Offenbar nicht das Zielpublikum für den 17-Jährigen – wie sagte Moderator Marco Schreyl immer so schön? – Sonnyboy.
Finden Sie die Unterschiede zwischen den Dieter-Bohlen-Songs!
Zum Vergleich: Pietro Lombardis Song von 2011: «Call my Name».
«Don't believe» von Mehrzad Marashi anno 2010.
«Anything but Love» von Daniel Schumacher aus dem Jahr 2009.
Ein Medley aus den ersten sieben DSDS-«Hits». Quelle: YouTube