Immer mehr Opium aus Afghanistan
Fünf Jahre nach dem Sturz des Taliban- Regimes hat Afghanistan seine führende Stellung als grösster Opium- Produzent weiter ausgebaut.
Das geht aus dem internationalen Drogenbericht 2006 des US-Aussenministeriums hervor.
Das State Department nennt die Produktion von Rohopium in Afghanistan inzwischen «alarmierend». Besorgnis erregend sei, dass die Taliban-Milizen der grösste Nutzniesser seien und mit dem Geld aus dem Drogenhandel Anschläge auf die US- und NATO-Truppen im Land finanzierten, sagte Staatssekretärin Anne Patterson.
Wegen mangelnder Polizeikräfte, des schwachen Justizsystems und der Korruption sei die afghanische Regierung nicht in der Lage, gegen den Schlafmohnanbau vorzugehen, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
Die Grösse der Mohnfelder habe sich 2006 um mehr als ein Drittel auf 165 000 Hektaren vergrössert. Aus Schlafmohn wird Opium hergestellt. Seltenes Lob zollt das Aussenministerium Iran für das Vorgehen gegen den afghanischen Drogenhandel. «Sie spielen eine sehr positive Rolle. Sie sind sehr aktiv an ihrer Grenze», sagte Patterson.
Das US-Aussenministerium listet im Bericht namentlich 20 Länder als Sünder wegen der Herstellung oder des Transits von verbotenen Drogen auf. Kolumbien wird beispielsweise als weltweit grösster Hersteller von Kokain genannt, der 90 Prozent des US-Marktes abdecke.
(sda)