Immer Prügel um die Weibchen

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Immer Prügel um die Weibchen

Bissverletzungen, abgerissene Ohren und gekappte Schwänze: In einem deutschen Zoo mussten sechs Rhesusaffen kastriert werden, weil sie sich nicht auf die Weibchen einigen konnten. Nur «Karl-Heinz» wurde nicht «entmannt».

Weil sie sich im Görlitzer Tierpark wegen drei Weibchen immer wieder heftig prügelten, sind sechs Rhesusaffen jetzt kastriert worden. Wie Tierparkdirektor Axel Gebauer am Dienstag mitteilte, wurden die Tiere am vergangenen Mittwoch unter Vollnarkose operiert. Den Tieren gehe es nach dem Eingriff gut. Sie fühlten sich wohl und sässen friedlich in der Sonne. Ein gleichfalls zur Gruppe gehörender siebter Affe mit Namen «Karl-Heinz» sei von dem Eingriff verschont geblieben. Er ist mit anderthalb Jahren der jüngste Affe und habe die beste Kondition, betonte der Direktor. Mit drei Jahren sei er geschlechtsreif und dürfe sich dann um die Weibchen kümmern.

Wegen der Weibchen sei es immer häufiger zu ernsten Auseinandersetzungen unter den Männchen gekommen. Es habe Rangkämpfe gegeben. Sie hätten sich untereinander bekriegt, seien aber auch auf die Weibchen losgegangen. Es habe schwere Bissverletzungen, abgerissene Ohren oder gekappte Schwänze gegeben. Der einzige Weg sei die Kastration gewesen, weil dadurch das männliche Hormon Testosteron, das den Sexualtrieb steuert aber auch aggressiv mache, abgebaut werde, sagte Gebauer.

In der freien Natur würde ein Ungleichgewicht der Geschlechter in einer Horde dazu führen, dass geschlechtsreife Männchen aus einer Gruppe abwanderten. Im Zoo sei das ausgesprochen schwierig, weil Rhesusaffen-Männchen in den ohnehin selten zu findenden Gruppen anderer Zoos nicht unterzubringen seien. (dapd)

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