Immobilienmarkt: Aktuelle Kosten für ein Eigenheim in der Schweiz

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HypothekDas musst du verdienen, um dir ein eigenes Haus leisten zu können

Eine neue Studie zeigt, wie viel Einkommen du generieren musst, damit du dir eine Hypothek leisten kannst. 

Iazi hat die Kosten für ein typisches Einfamilienhaus ausgerechnet. Dabei wird von einer 140-Quadratmeter-Wohnfläche ausgegangen. Bei den Mieten wird von einer 110-Quadratmeter-Wohnfläche ausgegangen.
Zürich Einfamilienhaus: 3,19 Millionen Franken / Angebotsmiete: 3800 Franken
Genf Einfamilienhaus: 2,94 Millionen Franken / Angebotsmiete: 3930 Franken
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Iazi hat die Kosten für ein typisches Einfamilienhaus ausgerechnet. Dabei wird von einer 140-Quadratmeter-Wohnfläche ausgegangen. Bei den Mieten wird von einer 110-Quadratmeter-Wohnfläche ausgegangen.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Um 4,9 Prozent sind die Kosten für ein Eigenheim im vergangenen Jahr gestiegen.

  • Am teuersten ist ein Eigenheim in Zürich, am günstigsten in Bern.

  • Immobilienexperte Donato Scognamiglio rechnet damit, dass sich die Situation bei Mietverhältnissen verschärft. 

Das ist passiert

Die Kosten für ein Eigenheim sind laut der Immobilienberatungsfirma Iazi in den vergangenen zwölf Monaten um rund 4,9 Prozent angestiegen. Trotz gestiegener Finanzierungskosten und gehäufter Berichte von sistierten Immobilien-Transaktionen sowie Preisreduktionen werden weiterhin Wertzunahmen gemessen. «Es ist davon auszugehen, dass aktuell zahlreiche potenzielle Käufer wie auch Verkäufer in Warteposition verharren: Interessenten schieben ihre Kaufabsichten in der Hoffnung auf künftige Preisreduktionen auf, während sich Anbieter in Geduld üben, um Verkäufe auf dem bisherigen, hohen Preisniveau zu realisieren», schreibt Iazi. 

Situation bei den Eigenheimen

Iazi hat Daten zu einem typischen Einfamilienhaus mit rund 140 Quadratmetern Wohnfläche auf städtischer Fläche ausgewertet:

  • Zürich: 3,19 Millionen Franken

  • Genf: 2,94 Millionen Franken

  • Basel: 2,25 Millionen Franken

  • Lausanne: 1,96 Millionen Franken

  • Bern: 1,87 Millionen Franken

In Zürich  wäre nach den Tragbarkeitsregeln ein jährliches Einkommen von 525'000 Franken nötig, um ein solches Haus zu erwerben. Iazi rechnet dabei mit einer Belehnung von 80 Prozent, einem kalkulatorischen Zinssatz von 4,5 Prozent und einem Prozent Nebenkosten.

Im Vergleich dazu: Ein Schweizer oder eine Schweizerin verdient im Durchschnitt brutto rund 80’000 Franken (Bundesamt für Statistik, Daten 2020). Mit der oben genannten Berechnungsformel braucht es für ein Eigenheim in Bern am wenigsten Einkommen. Laut SRF sind es 308’000 Franken. Aber: Will sich ein Pärchen, beide erwerbstätig mit Schweizer Durchschnittslohn, ein eigenes Haus kaufen, so fehlt immer noch rund die Hälfte des erforderlichen Betrages. Immobilienexperte Donato Scognamiglio sagt gegenüber dem Newsportal: «Wenn Sie bereit sind zu pendeln, in die Agglomeration rauszufahren und gewisse Abstriche zu machen, finden Sie noch ein erschwingliches Haus.» Doch fast im ganzen Land ist derzeit ein Einkommen von mindestens 100’000 Franken notwendig. 

Situation bei den Mietverhältnissen

Auch die Mieten steigen weiter. Dies betrifft sowohl Neuvermietungen (Angebotsmieten) als auch bestehende Verträge (Bestandesmieten). Iazi nennt die Kosten für Angebotsmieten am Beispiel einer 110-Quadratmeter-Wohnung:

  • Genf: 3930 Franken

  • Zürich: 3800 Franken

  • Basel: 2640 Franken

Scognamiglio rechnet damit, dass der Referenzzinssatz gegen zwei Prozent ansteigen wird. Auch bei den Leitzinsen sei weiterhin mit Erhöhungen durch die SNB zu rechnen, sagt er gegenüber Finews.ch.

Auch der Nachfragedruck und damit das Vermietungspotenzial bleiben hoch. Die Leerstandserhebung des Bundesamts für Statistik zeigt: Schweizweit standen zum Stichtag 1. Juni 2023 nur rund 1,2 Prozent der Wohnungen leer, in vielen bevölkerungsstarken Regionen liegt die Quote deutlich tiefer. Und die Zuwanderung bleibt hoch. Bei 60’000 Zuzügern (Daten Ende August 2023) wird ein Bedarf von rund 30’000 zusätzlichen Wohneinheiten generiert. Bis zum Jahresende dürfte die Zahl noch deutlich wachsen.

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