Ideale BedingungenIn alten Armee-Bunkern spriessen Shiitake-Pilze
Wo einst Munition in den Armee-Bunkern in Erstfeld und Stansstad gelagert wurde, züchtet heute Alex Lussi nachhaltig Shiitake- und Austernpilze. Die Bunker seien ideal dafür.
Sehen Sie im Video, wie die Pilze hinter den Türen der ausgedienten Armee-Bunker wachsen. (Video: Tamedia/SDA)
«Die Pilze brauchen sehr viel Energie und der Bunker kann diese geben, das ist sehr nachhaltig. In den Bunkern habe ich sehr gute Temperaturen und Konditionen für die Pilze», erklärt Alex Lussi. Der Pilzezüchter produziert im Jahr 140 Tonnen Pilze für den Schweizer Markt.
Das Besondere an seiner Pilzzucht ist, dass die Shiitake- und Austernpilze in ausgedienten Armeebunkern angebaut werden, wo einst Munition gelagert wurde. Lussi: «Der Bunker hat einen klimatischen Vorteil gegenüber einem Neubau, weil im Bunker eine konstante Luftfeuchtigkeit zwischen 92 und 93 Prozent und eine konstante Temperatur zwischen 13 und 15 Grad
herrscht.»
Das seien sehr gute klimatische Bedingungen für die Zucht. Zudem sei so die Nachhaltigkeit gewährleistet: «Energiesparender Anbau und lokales Produkt.»
Lussi wurde die Pilzzucht sozusagen in die Wiege gelegt, denn bereits seine Eltern züchteten im Jahr 1993 Austernpilze. Doch die Idee, Pilze in Bunkern anzubauen, hatte Lussi dann 2009. «Ich war beim Militär und viel in Bunkern unterwegs. Immer wieder dachte ich mir, dass die Eigenschaften des Bunkers optimal für die Pilzzucht wären.»
Anbau von Schweizer Pilzen fördern
Mittlerweile besitzt Lussi zwölf Bunker in Erstfeld, eine grosse Höhle in Stansstad und 13 klassische Kulturräume in Oberdorf. Der Pilzzüchter ist zudem Mitglied des Verbands Schweizer Pilzproduzenten (VSP), wo er mit anderen Inhabern unter der Schweizer Marke Champignons Suisses den Schweizer Anbau von Pilzen etablieren will.
Lussis Ziel ist es, das Pilz-Geschäft zu expandieren: «In den Bunkern gibt es noch Ressourcen, die wir ausschöpfen können.» So könnte man in Erstfeld von den bislang produzierten 25 Tonnen noch bis zu 100 Tonnen produzieren und in Stansstad, wo im Moment 15 bis 20 Tonnen produziert werden, noch 80 Tonnen Pilze anbauen.