Muttenz BL: Windrad von Schülern wiederbelebt

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Muttenz BLNeuabstimmung erzwungen – Schüler kämpfen erfolgreich für Windkraft

Bei der ersten Abstimmung in der Gemeindeversammlung hatte man sich noch deutlich dagegen entschieden. Die Schüler-Petition brachte das Projekt aber erneut aufs Parkett.

Zunächst war auf dem Gebiet des Muttenzer Hardwalds ein ganzer Windpark geplant, das Projekt wurde aber von der Gemeindeversammlung abgeschossen.
Nach einer Petition von Gymnasiasten wurde aber eine Neuabstimmung über das Projekt erzwungen.
Die letzte Hürde hat das Projekt aber noch nicht genommen. Jetzt kommt das Geschäft noch an die Urne.
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Zunächst war auf dem Gebiet des Muttenzer Hardwalds ein ganzer Windpark geplant, das Projekt wurde aber von der Gemeindeversammlung abgeschossen.

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Darum gehts

  • In der Region Basel könnte in Muttenz BL doch noch die erste Windkraftanlage entstehen.

  • Das Projekt war im Sommer 2021 von der Gemeindeversammlung versenkt worden.

  • Dank dem Engagement von Schülerinnen und Schülern wurde noch einmal darüber abgestimmt – und es kam durch.

In Muttenz BL sollte ein Windpark entstehen. Doch das Projekt wurde im Sommer 2021 von der Gemeindeversammlung versenkt. Sie hatte damals mit 118 Nein- zu 92-Ja-Stimmen für Windstille gesorgt. Zu laut und schlecht für Ortsbild und Tiere war es den Gegnern, wie die «bz Basel» berichtete.

Doch nun lebt die Idee wieder. Schülerinnen und Schüler von Gymnasium und Fachmittelschule Muttenz schrieben eine Petition an die Gemeinde und sammelten Unterschriften. «Die ganze Schulklasse war wahnsinnig frustriert, dass das Windrad derart abgeschmettert wurde», sagte Petitionär Umut Gökbas gegenüber dem «Regionaljournal» von SRF. Solche Entscheidungen seien «in dieser heftigen Klimakrise nicht mehr hinnehmbar», heisst es im Schreiben.

Die Petition brachte eine zweite Abstimmung am Dienstag, also eigentlich nochmal genau dieselbe. Anders war aber das Resultat: 189 stimmten für das Windrad, nur 85 dagegen. Dies berichtet Telebasel. Nun soll immerhin noch ein Windrad gebaut werden, das rund 800 Haushalte mit Strom versorgen kann. Laut der «Basler Zeitung» wurde das «ungewöhnliche Vorgehen» mit der Lage auf dem Energiemarkt in Folge des Krieges in der Ukraine begründet.

Noch nicht gewonnen

Als Retter des Windrads gilt neben anderen vor allem der damalige Petitionär Ukmut Gökbas. Er politisiert inzwischen für die Jungen Grünliberalen und kandidiert für den Baselbieter Landrat. «Es sind eben nicht nur ökologische Argumente, sondern Windkraft ist auch eine Frage der Versorgungssicherheit. Ich denke, die Meinungen haben sich deshalb bei einigen geändert», zitiert ihn Bajour.

Noch steht das Windrad aber nicht. Wahrscheinlich wird das Volk das letzte Wort haben. Wie verschiedene Medien berichten, hatte die FDP schon Unterschriftenbögen für ein Referendum vorbereitet, sollte die für das Windrad nötige Umzonung angenommen werden. 

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