Speisekarte für VierbeinerIn diesen Beizen können auch Hunde bestellen
Was darf es für Fido sein: Schweinsohren oder Pouletgeschnetzeltes? Zwei Restaurants im Kanton Zürich bieten eine Extra-Speisekarte für Hunde an.
Auf den ersten Blick haben der Güggelisternen in Küsnacht und der Tobelhof in Zürich wenig gemeinsam. Im einen Restaurant dreht sich dem Namen entsprechend alles ums Huhn – vom Menü bis zur Deko – im anderen Lokal ist traditionelle Schweizer Küche in einem denkmalgeschützten Bauernhof angesagt. Eine Gemeinsamkeit haben sie aber: eine Extra-Speisekarte für Hunde.
Der Güggelisternen hat diese schon seit mehreren Jahren. Aufgeführt sind etwa getrocknete Schweinsohren oder ein Senioren-Trockenfutter. «Ich habe selbst einen Hund, Iras, da kam mir spontan die Idee», sagt Gastwirt Markus Meyer. Er meine das Ganze auch eher ironisch. So steht etwa auf der Karte «Küsnachter Trinkwasser im Topf à discretion». Meyer: «So etwas sollte man ja eigentlich in jedem hundefreundlichen Restaurant bekommen.» Die Hundehalter fänden es jedenfalls toll – neben dem Wasser würden die Schweinsohren am häufigsten bestellt.
«Normale Sachen, nicht etwa Rindsfilet»
Im Restaurant Tobelhof gibt es die offizielle Hundekarte erst seit der Wiedereröffnung im Dezember. Auf die Idee kam Geschäftsführer Marcel Buff wegen der Kinder- und Babykarte. In dem Restaurant gibt es neben der Kinderkarte auch eine Babykarte – im Angebot ist etwa frisch pürierter Brei. «Als meine Tochter noch klein war, war es so schwierig, auswärts zu essen und sie dabei gesund zu ernähren», sagt Meyer. «Das Gleiche gilt natürlich für Hunde, deshalb die Hundekarte.»
Für Vierbeiner gibts neben der Schale Wasser etwa Cervelat und gekochtes Pouletgeschnetzeltes mit Reis. «Ich wollte ganz normale Sachen auf der Karte und nicht etwa ein Rindsfilet», meint Buff. Für den Tobelhof sei das auch ein gutes Werbemittel. «So etwas spricht sich rum unter den Hundehaltern.» Die Karte werde nur an diejenigen verteilt, die auch einen Hund dabeihätten.
«Hunde-Knigge muss eingehalten werden»
Beide Restaurants haben bislang durchweg positive Erfahrungen gemacht. «Ich sehe nur lächelnde Gesichter, wenn ich die Hundekarte verteile», sagt Buff vom Tobelhof. Meyer vom Güggelisternen kann das bestätigen, auch seine Gästen fänden die Idee lustig. Ihm sei aber auch wichtig, dass der «Hunde-Knigge» in seinem Restaurant eingehalten wird. Die Hunde sollen an der Leine bleiben und nicht den ganzen Abend bellen.
Bei Gastro Zürich sind Hunde im Restaurant kein spezielles Thema, sagt Präsident Ernst Bachmann: «Es ist jedem Wirt selbst überlassen, wie er mit Hunden in seinem Betrieb umgeht.» In seinem eigenen Restaurant Muggenbühl in Wollishofen toleriert er Hunde, von einer Hundekarte hält er allerdings nichts: «Fütterung im Restaurant ist einfach nicht meine Wellenlänge.»