In diesen Berufen wird am meisten geraucht

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TabakatlasIn diesen Berufen wird am meisten geraucht

Ob jemand raucht, hängt auch mit der Art des Berufes zusammen. Der neuste Tabakatlas zeigt: Die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen sind enorm.

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Eine gängige Redewendung lässt vermuten, dass vor allem Bürstenbinder viel qualmen. Glaubt man den Zahlen des Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums, sollten vielleicht eher die Zügelmänner für ein Sprichwort zum Rauchen herangezogen werden: Ganze 85 Prozent beträgt der Raucheranteil bei dieser Berufsgruppe in Deutschland. Bei den Frauen ist der Raucheranteil von rund 50 Prozent bei Security-Angestellten am höchsten. Am seltensten greifen Apothekerinnen (6,2 Prozent) und Hochschullehrer (13 Prozent) zur Zigarette.

Die Zahlen des Tabakatlas zeigen zudem, dass Arbeitslose deutlich häufiger rauchen als Erwerbstätige: Rund 56 Prozent der arbeitslosen Männer und 43 Prozent der Frauen ohne Arbeit rauchen. Bei den Erwerbstätigen beträgt dieser Wert 34 Prozent (Männer) beziehungsweise 27 Prozent (Frauen). Grundsätzlich scheint das Bildungsniveau einen grossen Einfluss auf den Tabakkonsum zu haben. In akademischen Berufen wird beispielsweise deutlich weniger geraucht als in Berufen mit tieferem Bildungsniveau. So gehören die Raucherquoten bei Ärztinnen zu den tiefsten, jene von Altenpflegerinnen zu den höchsten.

Rauchpausen sind gut für die Produktivität

Rauchen kann in der Berufswelt aber auch positive Effekte haben. So hat eine Untersuchung der Universität Zürich gezeigt, dass kurze Rauchpausen die Produktivität der Angestellten erhöhen. Allerdings führt nicht das Rauchen an sich, sondern die kurzen Pausen zu diesem positiven Effekt auf die Produktivität. Und die erhöhte Produktivität geht unter anderem durch die erhöhten Krankheitsabsenzen der Raucher wieder verloren. So zeigten Forscher der britischen Universität Nottingham in einer Auswertung verschiedener internationaler Studien, dass Raucher im Schnitt 2,7 Tage pro Jahr mehr fehlen als Nichtraucher.

Laut dem Bundesamt für Gesundheit verursacht das Rauchen in der Schweiz jährlich rund 300'000 Fälle von Arbeitsunfähigkeit. Dadurch gehen rund vier Millionen Arbeitstage verloren. Diese temporäre Arbeitsfähigkeit verursacht jährlich Kosten von rund 1,6 Milliarden Franken, wovon rund 670 Millionen Franken durch Taggelder gedeckt sind.

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