Sorge bei Ladenbesitzer: In Konstanz fehlen die Schweizer Kunden – Innenstadt soll nun umgebaut werden

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Sorge bei LadenbesitzerIn Konstanz fehlen die Schweizer Kunden – Innenstadt soll nun umgebaut werden

Nach der Corona-Pandemie erwarteten die Konstanzer Ladenbesitzer, dass alles wieder so wird, wie vor 2020. Doch das geschah nicht, die Kauffreude der Schweizer Kundschaft hat nachgelassen. 

Wo bleiben die Schweizer Kunden und Kundinnen? Für Peter Herrmann, Manager des Shopping-Centers Lago, hat die gesunkene Kundenfrequenz gleich mehrere Gründe.
Einerseits hätten die Kunden und Kundinnen weniger im Geldbeutel. Ausserdem habe der Online-Handel während der Pandemie einen Boom erfahren.
Hermann hat ganz konkrete Vorstellungen, wie er das Ziel erreichen will: Umgestaltung des veralteten Bahnhofvorplatzes und der Marktstätte, sowie neue Parkmöglichkeiten und ein dynamisches Verkehrsleitsystems.
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Wo bleiben die Schweizer Kunden und Kundinnen? Für Peter Herrmann, Manager des Shopping-Centers Lago, hat die gesunkene Kundenfrequenz gleich mehrere Gründe.

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Darum gehts

Auch wenn die Geschäfte in der Innenstadt von Konstanz wie vor der Corona-Pandemie geöffnet sind, ist es für die Ladenbesitzer nicht mehr wie früher: Die Schweizer Kundschaft fehlt, die Kauffreude hat nachgelassen. Die besorgten Händler klopfen nun an die Türen des Gemeinderats und der Stadtverwaltung: Sie fordern von den Behörden finanzielle Unterstützung, in Form einer qualitativen Aufwertung der Innenstadt.

Wie Peter Herrmann, Manager des Shopping-Centers Lago, dem «Südkurier» sagt, habe die gesunkene Kundenfrequenz gleich mehrere Gründe. Einerseits hätten die Kunden und Kundinnen weniger im Geldbeutel. Ausserdem habe der Online-Handel während der Pandemie einen Boom erfahren – die Bequemlichkeit liessen sich die Menschen nun nicht mehr so rasch abnehmen. «Wir können Amazon nicht die Stirn bieten», sagt Herrmann. 

Mehr Parkplätze und dynamisches Verkehrsleitsystem

Die Ladenbesitzer in der Konstanzer Innenstadt, egal ob Detaillisten oder Gastronomen, bräuchten in der Innenstadt jetzt aber dringend «gute und hohe Frequenz», da selbst die Schweizer Kundschaft nicht mehr so kauffreudig sei wie einst.

Hermann hat ganz konkrete Vorstellungen, wie er das Ziel erreichen will: Umgestaltung des veralteten Bahnhofvorplatzes und der Marktstätte, sowie neue Parkmöglichkeiten und ein dynamisches Verkehrsleitsystem. Auch ein Shuttleservice vom Bodenseeforum in die Innenstadt sollte es geben, meint der Shopping-Center-Leiter. 

Autofreie Innenstadt, realistisch geplant

Hermann ist mit seiner Forderung nicht alleine: Auch Edeka-Chef Jürgen Baur spricht von einer schwierigen Lage. «Hochpreisig, komplizierte Flächenverhältnisse, gerade was die Anlieferung anbelangt; Lastwagen die zwischen der Aussenbestuhlung zweier Gastronomiebetriebe durchfahren müssen.» Baur überlege sich sogar, ob er an diesem Standort festhalten solle.

Das grösste Problem sei, dass Teile des Konstanzer Gemeinderats unbedingt eine autofreie Innenstadt wollten. «Dem kann ich nur folgen, wenn es Parkplätze in der Agglomeration gibt» - und zwar in ausreichender Zahl. «Sonst haben wir ein echtes Problem mit der Frequenz.»

Auch Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, äussert sich zu den Plänen einer autofreien Innenstadt. «An der Energiewende kommt man nicht vorbei. Da müssen alle etwas tun. Die Frage ist nur nach der Verhältnismässigkeit und der Radikalität», sagt er. «Für das Zusammenleben, wie Stadträume der Zukunft aussehen sollen, muss man die Realität mit einbeziehen.» 

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