In Linthal kam es zu 39 Nachbeben

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Epizentrum im GlarnerlandIn Linthal kam es zu 39 Nachbeben

In der Schweiz hat am Montagabend die Erde mit einer Stärke von 4,6 gebebt. Seitdem kam es zu zahlreichen Nachbeben.

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bee
Am Montagabend bebte in der Schweiz die Erde, wobei die Erschütterung eine Stärke von 4,6 auf der Richterskala erreichte.
Entsprechend weit spürbar war das Beben auch. Zur Erklärung: Gelb bedeutet auf dieser Karte «stark verspürt», Grün «deutlich verspürt», Hellblau «schwach verspürt» und Lila «kaum bemerkbar».
Dass das Erdbeben durch den Bau bei den Kraftwerken Linth-Limmern verursacht wurde, wie manche vermuten, schliessen die Seismologen vom Schweizerischen Erdbebendienst (SED) weitgehend aus. (Im Bild: Die Baustelle am Kraftwerk, im Jahr 2012)
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Am Montagabend bebte in der Schweiz die Erde, wobei die Erschütterung eine Stärke von 4,6 auf der Richterskala erreichte.

www.seismo.ethz.ch

Am vergangenen Montagabend wurde die Schweiz von einem Erdbeben der Stärke 4,6 durchgeschüttelt – das stärkste seit 25 Jahren. Das Epizentrum des Bebens lag nahe des Ortstocks ungefähr 4 km westlich von Linthal im Kanton Glarus. Es ereignete sich in einer Tiefe von 5 km.

In den ersten 12 Stunden nach dem Beben hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) etwa 25 Nachbeben mit Magnituden zwischen 0.5 und 2.9 (Ml) registriert. Und in Lintahl kam es seit dem Montagabend gleich zu 39 kleineren Nachbeben, schweizweit waren es 45.

«Nachbeben sind ganz normal»

«So etwas ist ganz normal», sagt Philipp Kästli, diensthabender Seismologe beim Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich, zu 20 Minuten, «Das waren ganz klar Nachbeben vom grösseren Beben von Vorgestern.» Weil die Erde so stark rüttelte, sei es zu einem Riss im Stein gekommen. «Diese Bruchfläche ist nicht sonderlich stabil, durch die Nachbeben wird sie wieder stabilisiert», erklärt Kästli.

In der Schweiz bebte gestern mit einer Stärke von 4.6 die Erde. Wie sich das in der Nähe des Epizentrum angefühlt hat, zeigt ein Test im Erdbeben-Simulator.

Zu grösseren Schäden oder gar Verletzten kam es nicht. Allerdings gingen etwa bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Schwyz 20 bis 30 Anrufe ein. Auch im Kanton Glarus vermeldete die Kantonspolizei dutzende Notrufe.

Wie der SED mitteilt, sind in den nächsten Stunden und Tagen weitere Nachbeben zu erwarten, die unter Umständen auch verspürt werden könnten. Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude seien zwar unwahrscheinlich, aber nicht ganz auszuschliessen, schreiben die Seismologen.

So fühlt sich ein Erdbeben an

In der Schweiz bebte gestern mit einer Stärke von 4.6 die Erde. Wie sich das in der Nähe des Epizentrum angefühlt hat, zeigt ein Test im Erdbeben-Simulator.

(Video: 20 Minuten)

Das Erdbeben in der Schweiz

(Video: 20 Minuten)

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