Comparis-Analyse: Preise steigen so schnell wie lange nicht

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InflationsmonsterPreise steigen in 4 Jahren fast so stark wie in 16 Jahren davor

Die Inflation hat der Schweizer Bevölkerung in den letzten vier Jahren deutlich stärker zugesetzt als noch zuvor. Vor allem die Preise für Energie schossen hoch.

Wohnen und Mobilität sind in wenigen Jahren deutlich teurer geworden.
Besonders die Kosten fürs Heizen stiegen in vier Jahren stark.
Auch die Strompreise sind im Vierjahresvergleich deutlich höher.
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Wohnen und Mobilität sind in wenigen Jahren deutlich teurer geworden.

20min/Taddeo Cerletti

Preisvergleich: Darum gehts

  • Die Inflation in der Schweiz hat in den letzten vier Jahren stark zugenommen.

  • Energiepreise, vor allem für Heizen und Strom, sind um bis zu 50 Prozent gestiegen.

  • Der Womo-Preisindex zeigt einen Anstieg von 0,7 Prozent im Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahr.

Die Inflation frisst ein grosses Loch ins Portemonnaie. Im Februar 2025 haben sich Güter und Dienstleistungen im Preisindex für Wohnen und Mobilität (Womo) gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,7 Prozent verteuert, wie der Vergleichsdienst Comparis in einer Medienmitteilung schreibt.

Das ist der Womo-Preisindex

Comparis zeigt vierteljährlich in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) auf, wie sich die Teuerung in den Bereichen Wohnen und Mobilität entwickelt hat. Der Womo-Preisindex erfasst im Sektor Wohnen etwa die Preisentwicklung der Mieten und Energie sowie Güter des Hausrats wie zum Beispiel Möbel. Im Bereich Mobilität sind es etwa die Preise für Benzin oder Diesel, fürs Auto oder die ÖV-Tickets.

Ein Anstieg des Womo-Preisindex um 0,7 Prozent heisst konkret: Hat eine Familie im letzten Jahr für die Wohnungsmiete monatlich 2500 Franken, fürs Auto 1000 Franken und für die ÖV-Tickets 200 Franken ausgegeben, sind die Kosten gegenüber Vorjahr um rund 26 Franken monatlich gestiegen.

Allein die Wohnungsmieten haben sich in den letzten zwölf Monaten um 3,2 Prozent erhöht. Auf das ganze Jahr gesehen ergibt das allein für Wohnen und Mobilität Mehrkosten von 311 Franken.

Den stärksten Preisanstieg in den letzten zwölf Monaten gab es bei der Motorfahrzeugversicherung. Der Preis stieg um 6,1 Prozent. Stark gestiegen sind auch die Preise für Bodenbeläge und Teppiche, nämlich um 5,4 Prozent.

Die Inflation ist zwar nicht mehr so hoch wie auch schon. Verglichen mit vor vier Jahren ist sie jedoch markant gestiegen. Im 20-Jahres-Vergleich betrug der Preisanstieg 21,2 Prozent. Satte 9,7 Prozent der Teuerung sind auf die letzten vier Jahre zurückzuführen. Das ist fast so hoch wie die gesamten 16 Jahre davor.

Preise für Energie und Strom explodierten im Vierjahresvergleich

Noch deutlicher ist es beim Landesindex der Konsumentenpreise, dem Warenkorb, mit dem das Bundesamt für Statistik die Preisentwicklung der für die privaten Haushalte bedeutsamen Waren und Dienstleistungen misst. Die Teuerung in den letzten 20 Jahren betrug lediglich 11,2 Prozent, wovon 7,2 Prozent auf einen Preisanstieg in den letzten vier Jahren entfielen.

Besonders die Energiepreise sind stark gestiegen. Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme) verteuerte sich in den letzten vier Jahren um fast 50 Prozent. Auch der Strompreis kletterte um gut 40 Prozent nach oben.

Zuletzt beruhigten sich die Preise aber. Im Jahresvergleich sind die Kosten für Elektrizität um 8,7 Prozent gesunken. Die Preise von Energie zum Heizen liegen 7,4 Prozent tiefer als noch im Februar 2024.

Wie gehst du mit den steigenden Preisen um?

Weiter gesunken sind die Preise im Jahresvergleich auch für Occasionsautomobile (minus 4,6 Prozent), andere Möbel, zu denen Garten-, Schlafzimmer-, Küchen- und Esszimmermöbel zählen (minus 4,3 Prozent) sowie Küchen- und Kochgeräte (minus 3,7 Prozent).

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