LuzernInnovativer Bauer setzt auf Stutenmilch
Hier melkt man Pferde: Die Familie Furrer produziert auf ihrem Bauernhof im Entlebuch Stutenmilch. Diese wird verkauft oder weiterverarbeitet.

Erst hätten sich noch alle über die Idee lustig gemacht: «Am Anfang sagten die Leute, die Pferde werden beim Melken bestimmt ausschlagen», sagt Sandra Furrer. Heute verbringt sie die Hälfte des Tages bei den Tieren. Der Ertrag sind vier bis fünf Liter Milch pro Tag.
Melken kann die Bäuerin von März bis Oktober, solange die Fohlen bei den Stuten sind. Die Stutenmilch ist der Muttermilch ähnlich, deshalb wird sie oft als Nahrung für Säuglinge gebraucht. «Es reagieren zwar nicht alle Menschen gleich, aber die Milch kann auch bei Magenproblemen oder Ekzemen helfen», erklärt Furrer weiter. Auch ein Milch-Bad soll wohltuend wirken. Für ein Vollbad reichen 2,5 Deziliter. Diese Menge kostet acht Franken. Das neuste Produkt der Bäuerin ist eine Seife, die seit diesem Frühling verkauft wird.
Trotzdem: Von der Landwirtschaft kann die fünfköpfige Familie auch trotz
des Nebenerwerbs nicht le-ben. Deshalb arbeitet Jakob Furrer in einem Vollzeitpensum auf dem Bau. In der verbleibenden Zeit experimentiert die Familie mit einem befreundeten Käser schon an der nächs- ten Idee herum: Kumys, einem Milchwein aus natürlich vergorener Stuten-Milch. Dieser ist das Nationalgetränk asiatischer Steppenvölker.