Irakische Terroristen morden mit österreichischen Waffen

Aktualisiert

Irakische Terroristen morden mit österreichischen Waffen

Die US-Streitkräfte haben bei Aufständischen im Irak Gewehre aus österreichischer Produktion gefunden. Es handle sich um mehr als 100 Scharfschützengewehre der Firma Steyr Mannlicher.

800 dieser Gewehre seien 2004 mit Zustimmung der österreichischen Regierung an den Iran geliefert worden. Die USA hatten damals gegen den Handel protestiert und angeführt, die Gewehre könnten in die falschen Hände fallen.

Der Vorstandsvorsitzende von Steyr Mannlicher, Franz Holzschuh, erklärte, bisher sei noch niemand an das Unternehmen herangetreten, um die Seriennummern der Waffen abzugleichen. Er äusserte die Vermutung, dass es sich bei den Gewehren um Nachbauten handeln könnte, von denen tausende in Umlauf seien. Sein Unternehmen habe nie Geschäfte mit dem Irak gemacht. Die Vereinigten Staaten verhängten 2005 Sanktionen gegen Steyr Mannlicher und untersagten dem Unternehmen, in den USA Geschäfte zu machen. Das britische Verteidigungsministerium erklärte, es habe mit der österreichischen Regierung über den umstrittenen Verkauf gesprochen.

Mitglieder der amerikanischen Militärführung in Bagdad hatten am Sonntag erklärt, die iranische Regierung unterstütze die schiitischen Aufständischen im Irak mit Waffen. Sie sei für den Tod von mehr als 170 US-Soldaten direkt verantwortlich. Generalstabschef Peter Pace sagte dagegen am Dienstag in Jakarta, der Fund iranischer Waffen im Irak allein sein kein Beweis für die direkte Verwicklung Teherans.

Bei einem Selbstmordanschlag mit einer in einem Lastwagen versteckten Bombe wurden am Dienstag in Bagdad mindestens 15 Menschen getötet und 27 verwundet. Augenzeugen sagten, der Attentäter habe den Lastwagen in eine Reihe geparkter Autos vor einer Ausgabestelle für Bezugsscheine gefahren. Ganz in der Nähe in dem vorwiegend von Schiiten bewohnten Viertel liegt auch eine private Universität, die jedoch wegen der Ferien geschlossen war. Studenten waren daher nicht unter den Toten, wie die Polizei erklärte. 34 Fahrzeuge brannten am Ort der Explosion aus. In rund 500 Metern Entfernung wurde zudem ein Krankenwagen entdeckt, in dem eine Bombe versteckt war. Sie wurde von Sprengstoffexperten entschärft.

Einige Stunden später explodierte in einem anderen schiitischen Stadtteil eine Autobombe in der Nähe einer Bäckerei. Vier Menschen kamen nach Polizeiangaben ums Leben, vier weitere wurden verletzt. (dapd)

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