Islam-Chindsgi ist noch nicht bewilligt

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Antwort auf AnfrageIslam-Chindsgi ist noch nicht bewilligt

Die Bewilligung für den Islam-Chindsgi in Volketswil ZH liegt noch nicht vor. Ansonsten äussert sich der Regierungsrat in der Antwort auf eine Anfrage vage – zum Ärger der FDP.

von
rom
Der Kindergarten soll im Imam-Zentrum im Industriegebiet von Hegnau-Volketswil untergebracht werden.

Der Kindergarten soll im Imam-Zentrum im Industriegebiet von Hegnau-Volketswil untergebracht werden.

Bis zu 25 Kinder sollen ab Sommer in Volketswil ZH in den schweizweit ersten islamischen Chindsgi gehen – gemässigte Muslime sind gegen das Vorhaben. Zwar fehlt die Bewilligung des kantonalen Volksschulamtes noch, trotzdem starteten drei FDP-Kantonsräte im März eine Anfrage an den Regierungsrat. Sie wollten von ihm wissen, wie er zum Vorhaben steht. Denn gemäss Kantonsverfassung sei der Islam eine nicht anerkannte Glaubensrichtung.

In der am Donnerstag veröffentlichten Antwort äussert sich der Regierungsrat laut «NZZ» relativ vage: Privatschulen dürften sehr wohl Schwerpunkte setzen, «insbesondere inhaltlicher, pädagogischer, weltanschaulicher, religiöser oder konfessioneller Art». Dabei hätten sie sich aber an den Lehrplan zu halten und dürften die Schülerinnen und Schüler keinen pädagogischen oder weltanschaulichen Einflüssen aussetzen, die den Zielen der Volksschule in grundlegender Weise zuwiderliefen.

Arabisch und Koran

Ob der Volketswiler Kindergarten diese Voraussetzungen erfüllt, wird noch geprüft. Auf ihrer Website betonen die Projektverantwortlichen, dass sie sich auf den Lehrplan stützen wollen. Daneben gehören Arabisch und das Studieren des Korans zum Unterrichtsprogramm. Es sei das Ziel, die Kinder auch ausser Haus islamisch zu erziehen und den Zusammenhalt der islamischen Gemeinde zu fördern.

FDP-Kantonsrat Martin Farner hofft, dass das Gesuch abgelehnt wird. «Für die Integration ist es doch allemal das Beste, wenn die Kinder die Volksschule besuchen und sich auch schon im Kindergarten mit Gleichaltrigen anderer Religionen und Kulturen austauschen», sagte er der NZZ. Enttäuscht sei er von der Antwort des Regierungsrats. «Es ist doch eine Frechheit, sich hinter allgemeinen Formulierungen zu verstecken, anstatt etwas Konkretes zu sagen.» Man werde wohl mit einer Interpellation den Druck erhöhen müssen.

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